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Risiko Altersarmut: Werde ich im Alter arm sein?
Dunkel Hell

Risiko Altersarmut: Werde ich im Alter arm sein?

Kristin Kubanek
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Sorry: ich muss uns (Frauen) in den Hintern treten, damit jede Frau ihre Finanzen endlich selbst in die Hand nimmt!

Vor zwei Wochen war ich an der Goethe Universität in Frankfurt am Main als Rednerin eingeladen, um über Frauen und unsere besonderen Herausforderungen bei der Altersvorsorge zu sprechen.

Und was soll ich sagen: Ich dachte ich weiß schon viel über Altersarmut, wie wichtig es ist die eigenen Finanzen im Griff zu haben, das Thema private Altersvorsorge und so weiter. Durch die anderen Redebeiträge der anderen Speaker*innen bin ich mit frischem Wissen, nachdenklich und vor allem mit sehr konkreten Zahlen im Gepäck nach Hause gefahren. Um diese Zahlen und was sie bedeuten, soll es hier gehen.

Rente kann auch ein spannendes Thema sein

Spoiler: Eigentlich bin ich eher so der Typ positiv motivierend, aber vielleicht ist Rente und Altersarmut eben kein Thema, bei dem man von Vorneherein positiv motiviert ist, sondern mehr so eines, dass erstmal so ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend erzeugt. …dann aber im zweiten Schritt motivierend wird!

Kennst du den Unterschied zwischen Armutsgrenze und Armutsgefährdungsschwelle? Die Armutsgrenze ist der Betrag, der benötigt wird, um das Existenzminimum zu decken. Aktuell liegt er für einen Einpersonenhaushalt bei 1.148 Euro (Netto).

Die Armutsgefährdungsschwelle, liegt aktuell bei 1.251 Euro (Netto), ebenfalls für einen Einpersonenhaushalt (Quelle: destatis). Die Armutsgefährdungsschwelle ist das Einkommen, das unter 60% des Durchschnittseinkommens liegt, 2022 waren das 43.291 Euro (das allerdings Brutto).

Was hat das mit meiner Rente zu tun, fragst du dich jetzt vielleicht. Wirf doch mal einen Blick auf deine jährliche Renteninformation. Was steht auf Seite 1, unter bisher erworbene Rentenansprüche? Bitte nicht auf die untere Zahl schauen, das ist nur der Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre und damit nicht so aussagekräftig.

Die durchschnittliche Rente und was diese mit Altersarmut zu tun hat

Und jetzt kommt’s: Wusstest du, dass die durchschnittliche Rente aktuell für Männer bei 1.218 Euro und Frauen bei 809 Euro, in Westdeutschland liegt. Im Osten Deutschlands sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht ganz so groß, dafür sind die Renten insgesamt niedriger als im Westen. Männer erhielten 1.143 Euro und Frauen 1072 Euro. (Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund (2022), Statistikportal, Berechnungen Sozialpolitik aktuell.de)

Fällt dir etwas auf? Ja, richtig: ALLE hier aufgeführten Beträge liegen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle von 1.251 Euro!

Übrigens: Die Mindestsicherung oder auch Mindestrente liegt (aktuell) bei 800 – 1.050 Euro und damit weit unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze. Altersarmut ich höre dich rufen!

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Deine finanzielle Lebensreise-Artikelbild

So kannst du gegen die Altersarmut vorgehen

Okay, jetzt aber wieder raus aus der Schockstarre! Da hilft nur eins: Ins tun kommen. Und damit meine ich, dass wir uns nicht auf die gesetzliche Rente verlassen, denn sie wird ziemlich sicher nicht reichen. Also sollten wir unsere Altersvorsorge, unsere Finanzen selbst in die Hand nehmen und endlich anfangen, uns mit dem Vermögensaufbau, der eigenen Rentenlücke und wie wir diese schließen können, beschäftigen. Tatsächlich ist das viel leichter, als du wahrscheinlich jetzt gerade noch denkst. Und hier kommt gleich noch eine Anleitung zum gleich losgehen:

Starte mit diesen beiden Schritten:

Erstens: Wissen aufbauen, mit ca. 15 Stunden bist du dabei. Du kannst YouTube-Videos, Zeitschriften, Bücher oder Podcasts nutzen. Wenn du keine Lust hast, dich komplett selbst einzulesen, dann ist ein Selbstlernkurs mit Erklärvideos, ein Live- Gruppenkurs oder ein 1:1 Mentoring, in dem es ganz individuell um deine Bedürfnisse geht, das Richtige für dich.

Zweitens: Hast du dir eine gute Basis an Wissen geschaffen, kannst du dir selbst ein System aufbauen oder dann zu einer Bankberaterin, einem Bankberater oder zum Honorarberater oder zu einer Honorarberaterin gehen, gut vorinformiert und in der Lage, Fragen zu stellen.

Du musst die 15 Stunden nicht gleich an einem Tag abrocken. Wichtig ist, dass du loslegst. Wie wäre es erstmal mit 30 Minuten pro Woche für den Wissensaufbau? In jedem Fall: Kümmere dich jetzt, denn niemandem ist dein entspannter Ruhestand so wichtig wie dir selbst.

Über die Autorin

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Hey! Ich bin Kristin, Finanzmentorin und die Gründerin von MoneyFacture. Ich will Frauen dabei unterstützen, finanziell selbstbestimmt zu werden. Das sind viele von uns nämlich nicht. Warum? Weil uns auf diese eine wichtige Sache oft weder Schule noch Eltern vorbereiten: Den Umgang mit unserem eigenen Geld! Dabei ist finanzielle Bildung der Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit!
Ich habe MoneyFacture gegründet, weil ich dich auf deinem Weg begleiten möchte, finanziell unabhängig zu werden. Du sollst deine Finanzentscheidungen eigenständig treffen. Denn so liegt deine finanzielle Zukunft auch wirklich in deinen Händen.
Ich verkaufe keine Finanz- oder Versicherungsprodukte. Mit mir lernst du die Themen Finanzen ordnen und Vermögen aufbauen mit Spaß und Leichtigkeit.
Nimm deine Finanzen selbst in die Hand. Niemandem ist dein Geld so wichtig wie dir selbst!

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Habibur Rahman
Habibur Rahman
8 Monate zuvor

Ich bin sehr beeindruckt, wie gut und nachdenklich dieser Aufsatz geschrieben ist

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