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Generationen verbinden, Werte leben: Irène Kilubi über ihre Mission in der modernen Arbeitswelt
Dunkel Hell

Generationen verbinden, Werte leben: Irène Kilubi über ihre Mission in der modernen Arbeitswelt

Kinga Bartczak
Irène Kilubi im Interview-Artikelbild
Multiunternehmerin und Personal Branding-Expertin Irène Kilubi
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Multiunternehmerin und Personal Branding-Expertin Irène Kilubi

1. Irène, könntest du unseren Lesenden erzählen, wie dein beruflicher Weg begonnen hat und welche Schlüsselerlebnisse dich zu deinen heutigen Positionen geführt haben?

Zunächst einmal habe ich in Deutschland Technische BWL mit den Schwerpunkten Produktionswirtschaft, Logistik, Außenwirtschaft und Personalmanagement studiert. Dann habe ich in England meinen Master in Supply Chain Logistics Management mit dem Schwerpunkt Einkauf gemacht. Nach dem Studium habe ich dann ein Absolvent*innenpraktikum bei Amazon im Bereich Medien, speziell im Bereich Bücher, gemacht. In dieser Zeit hatte ich viel Kontakt mit Verlagen und war im Bereich Key Account Management Business Development tätig. Danach war ich fünf Jahre lang bei BMW tätig und habe im Bereich Supply Chain Management Einkauf gearbeitet. 

Schon zu meiner BMW-Zeit habe ich, wie man in der Start-Up-Sprache so schön sagt, side gehusselt und immer Nebenprojekte gehabt. Mit noch unter 30 Jahren habe ich meinen ersten Lehrauftrag im MBA-Studiengang bekommen. Dann bin ich auch immer mehr in die Start-Up-Szene reingekommen und habe in der Empowerment Szene nebenbei Projekte gewuppt. Ich habe auch zwei Coachingausbildungen gemacht – zur systemischen Trainerin und Beraterin und zur Trainerin für Erwachsenenbildung. Nach meiner BMW-Zeit war ich bei Siemens im Inhouse Consulting und habe dort mit Kolleg*innen zusammen global Programme ausgerollt, zum Beispiel das Negotiation Excellence Program oder Procurement Excellence Program. Am Ende meines Angestelltendaseins war ich bei Deloitte. Dort durfte ich andere Branchen, wie Finanzen und Banken kennenlernen. Davor war ich eher im Automobilbereich oder Maschinenbau tätig. 

Eines der Schlüsselerlebnisse hatte tatsächlich während meiner ersten Coachingausbildung. Das werde ich nie vergessen. Zu Beginn hieß es, das Coaching sei werteorientiert, dass wir mit unseren Werten arbeiten und alle Beispiele an uns selbst üben würden. Zuerst dachte ich „Ach du Scheiße, darauf habe ich jetzt keine Lust. Ich bin eigentlich hier, um Methoden und Tools zu erlernen, um andere zu coachen.“ Aber das war wirklich das Beste, was mir passieren konnte. Ich habe verstanden, wie wichtig Werte für uns sind und alles, was uns triggert oder uns glücklich macht, immer mit Werterfüllung oder Werteverletzung zu tun hat. 

Früher war einer meiner größten Werte Anerkennung. Aber dann habe ich gelernt, dass dieser Wert sehr stark von außen gesteuert ist und man dadurch von anderen abhängig ist. Man sollte sich eher an Werten orientieren, die man selbst auch beeinflussen kann und die nicht so stark von der Außenwelt abhängig sind. Das war für mich eine entscheidende Erkenntnis. Nach meiner Zeit bei Deloitte habe ich mich selbstständig gemacht und bin jetzt seit fünf Jahren dabei. Ich bin mittlerweile Unternehmerin, habe zurzeit zwei Firmen, einmal die Marketingagentur “brandPreneurs & brandFluencers”, wo wir uns auf das Thema Corporate Influencer und Community Building fokussiert haben. Das heißt, wir branden Menschen, also machen Menschen zu Personal Brands, vornehmlich Mitarbeitende von Unternehmen, die wir zu Marken- und Wertebotschaftern des Unternehmens machen. Vor knapp drei Jahren habe ich die Initiative JOINT GENERATIONS ins Leben gerufen. Hier ist unser Ziel, Brücken zwischen verschiedenen Generationen zu bauen, um nachhaltig eine gesunde und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Generationen zu gewährleisten.

2. Du hast für viele namhafte Unternehmen, wie BMW, Deloitte, Siemens und Amazon gearbeitet. Inwieweit haben dich diese Erfahrungen in deiner heutigen Tätigkeit als Unternehmensberaterin beeinflusst?

Wenn man selbst berät und eine Agentur hat, versteht man, wie solche Konzerne und Firmen ticken. Man spricht deren Sprache und versteht vor allem auch die Unternehmenspolitik. Man kann dann auch auf Augenhöhe kommunizieren, weil man selbst schon in diesem Kontext gearbeitet hat. Und natürlich kennt man dann auch alles Zwischenmenschliche, aber auch Methoden und Tools sowie die Zusammenarbeit mit Lieferant*innen, mit anderen Kolleg*innen, Schnittstellenpartner*innen und Kund*innen. Für mich war es eine absolut wertvolle Erfahrung, auch im globalen Kontext zu arbeiten. Dieser Background ist dann definitiv ein USP (Unique selling point), wenn man sich selbstständig macht oder unternehmerisch tätig ist. 

3. Welchen Herausforderungen müssen sich Unternehmen deiner Ansicht nach künftig besonders widmen?

Wenn ich die Frage auf unsere Themen beziehe, sehe ich auf jeden Fall das Problem des demografischen Wandels und den Fachkräftemangel. Wenn wir das Thema JOINT GENERATIONS, Altersdiversität und Generationenvielfalt in Unternehmen betrachten, gibt es ganz klar zwei große Herausforderungen. Einerseits müssen sich Unternehmen überlegen, wie sie sich langfristig für Nachwuchskräfte attraktiv machen können. Und auf der anderen Seite müssen sie sich fragen, wie sie das Wissen und die Kompetenzen von erfahrenen Mitarbeitenden sichern können, sodass das nicht verloren geht. 

Beim Thema Corporate Influencer werden Marketing und Vertrieb immer kompetitiver. Und es ist ein sehr guter und innovativer Ansatz, dass die Unternehmen die eigenen Mitarbeitenden in die Marketingstrategie mit einbinden. Das ist die authentischste Art und Weise, wie man sich als Unternehmen präsentieren kann, denn die Mitarbeitenden aus den eigenen Reihen sind einfach viel glaubwürdiger. 

Die Fragen, die sich Unternehmen stellen sollten, könnten also sein: Wie komme ich an Toptalente heran? Wie kann ich langfristig meine Mitarbeitenden binden, dass sie länger und gerne bei mir bleiben? Und natürlich ist auch das umfassende Thema Leadgenerierung und Kundengewinnung relevant, denn Social Media und wie man sich positioniert und sichtbar macht, wird immer wichtiger. In diesen Bereichen denke ich, sind wir ganz gut mit unseren Themen und Angeboten unterwegs. 

4. Du bist darüber hinaus als Expert Advisor für den European Innovation Council Accelerator der Europäischen Kommission tätig. Womit genau beschäftigst du dich im Rahmen dieser Aufgabe?

Das hört sich im Englischen viel sexier an. Im Deutschen bin ich eigentlich sowas wie eine Sachgutachterin. Sie haben verschiedene Programme wie Horizon, für die sich Start-Ups oder Scale-Ups für Förderprogramme bewerben können und größere Summen an Förderungsmöglichkeiten bekommen können. Dafür müssen sie sehr viele Kriterien erfüllen, viele Unterlagen ausfüllen, ihre Idee in einem Konzept darstellen, die Strategien und die aktuellen Kennzahlen darlegen. Meine Aufgabe ist es, diese Unterlagen gemäß vordefinierten Kriterien durchzuschauen und anschließend meine Entscheidung oder meine Expertise abzugeben, ob sie förderwürdig sind oder nicht. Die Einreichungen, die ich zur Auswertung vorgelegt bekomme, sind überwiegend im HR-Tech- oder im Edu-Tech-Bereich tätig. 

5. Falls du hier im Hinblick auf die politischen Akteur*innen und Institutionen einen Wunsch äußern dürftest, wie würde dieser lauten?

Es kommt immer darauf an, welchen Aspekt ich mir ansehe. Grundsätzlich bin ich immer eine Verfechterin dafür, dass Bildung für jedermann und jederfrau zugänglich sein sollte. Aber wenn wir uns jetzt mal die Start-Up-Szene anschauen, sollten wir natürlich die Rahmenbedingungen verbessern, also mehr Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten schaffen. Ich würde mir wünschen, dass Deutschland risikofreudiger ist und auch Start-Ups unterstützt, die sich im Early Stage befinden und vielleicht noch keine Erfolge vorzuweisen haben. Man sollte auch hinter ihnen stehen, wenn da eine Idee ist und man daran glaubt, dass etwas Größeres daraus werden könnte. 

Ich kann auch Systemkritik üben. Es wäre natürlich schön, wenn Menschen, die jahrelang gearbeitet haben, auch im Alter vorgesorgt haben und abgesichert sind. Und unsere Generation weiß ja gar nicht mal, ob wir wirklich auch noch später eine Rente bekommen werden. Also das wäre mein Wunsch. Außerdem sollten Förderprogramme, die die EU anbietet, greifbarer für die Leute sein, denn meistens ist der Weg mit all den Formularen und Anträgen doch recht kompliziert. Man sollte Regularien und Rahmenbedingungen finden, die es Menschen in Deutschland einfacher machen, sich selbstständig zu machen oder ein Unternehmen zu gründen.

6. Ich kann mir vorstellen, dass bei den vielen Aufgaben, denen du dich täglich widmest, dem einen oder der anderen Lesenden der Kopf raucht. Wie können wir uns hier deinen Arbeitsalltag konkret vorstellen?

Also bei mir ist kein Tag wie der andere. Ich habe jeden Tag einen Berg E-Mails zu beantworten. Dann auch noch sehr viele Kundenmeetings, in denen wir uns einerseits natürlich sehr mit Akquise beschäftigen. Das bedeutet, dass wir uns mit den Kund*innen austauschen, die auf uns zukommen und sich prinzipiell für die Dienstleistung oder das Angebot interessieren. Mit den aktiven Kund*innen, von denen wir einen Auftrag haben, arbeiten wir Konzepte und Strategien aus. Wir machen viele Workshops, die wir vorbereiten und durchführen müssen. Alle Maßnahmen, die wir ergreifen, müssen auch immer wieder getrackt werden und wir müssen schauen: Wie läuft die Performance? Sind wir on Track? Funktioniert alles so, wie wir es uns vorgestellt haben? 

Dann bin ich auch noch Beirätin und habe ab und zu mal Beiratssitzungen und Vorbereitungen. Außerdem bin ich Mentorin. Deswegen habe ich auch Termine mit meinen Mentees und stehe ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Lehraufträge sind ebenso Teil meines Alltags und auch diese sind vorzubereiten. Außerdem beantworte ich Fragen von meinen Studierenden. Im Übrigen bin ich auch Moderatorin und muss mich mit den Kund*innen abstimmen und alles mit den Leuten vorbereiten, die involviert sind. Wenn es zum Beispiel eine Paneldiskussion ist, dann muss ich mich dafür vorbereiten. Natürlich muss ich parallel den Alltag, Reiseplan und die Termine koordinieren und schauen, dass alles ineinander greift. Zusätzlich schreibe ich sehr viel Content, da ich sehr aktiv auf Social Media bin oder ich schreibe Beiträge sowie Artikel für Fachmagazine. Vor Kurzem habe ich ein Buch geschrieben, das ich jetzt abgeschlossen habe. 

Also mir wird nie langweilig. Mein Arbeitsalltag ist sehr vielseitig und geprägt von vielen Meetings sowie Konversationen auf jeglichen Plattformen. Außerdem gibt es viel strategische, konzeptionelle und analytische Arbeit, die wir mit Kund*innen zusammen machen und sehr viele journalistische Aktivitäten. 

7. Unsere Fokusthemen sind Female Empowerment und Diversity. Gibt oder gab es in diesen Bereichen jemals Herausforderungen, die sich für dich ergeben haben und wenn ja, wie bist du mit diesen umgegangen?

Da gab es sehr viele herausfordernde Situationen. Ich habe in sehr stark männerdominierten Bereichen gearbeitet. Das hat bei einem großen Automobilkonzern angefangen. Und da muss man sich gerade als junge Frau mit Migrationshintergrund immer beweisen, behaupten und seine Frau stehen. Man lernt auch damit umzugehen. Es kommt immer auf den Kontext und die Situation an. Es gibt keine allgemeine Lösung, aber prinzipiell muss man immer für sich selbst einstehen, den Mund aufmachen, wenn man merkt, dass irgendwas nicht in Ordnung ist oder etwas nicht passt. Und natürlich muss man auch seine Arbeit immer sehr gut abwickeln, damit niemand etwas sagen kann. Also einem nicht nachsagen lassen, dass man nicht performt. Ich bin ein Mensch, der durch Leistung überzeugt, denn damit kriegt man die größten Kritiker*innen sowieso immer zum Schweigen. Ansonsten ist es wichtig, souverän aufzutreten und auch bestimmte Dinge in manchen Situationen einfach einzufordern, sich nicht unterkriegen zu lassen und Dinge offen anzusprechen.

8. Hast du vielleicht einen konkreten Tipp an alle Frauen, die hier nicht von der „hetero-normativen weißen gesellschaftlichen Startlinie“ aus beginnen und nicht wissen, wie sie die leider immer noch vorhandenen ungleichen Startbedingungen ausgleichen können? 

Das ist eine sehr schwierige Frage, denn ich hatte auch keine einfachen Startbedingungen. In erster Linie muss man etwas für sich finden, wo man seine Stärken ausleben kann. Denn man schafft es nicht, wenn man in einem Bereich arbeitet, der einem gar nicht liegt und man irgendwelche Kämpfe auszufechten hat. Also zuerst einmal braucht man die Basis. Wo möchte ich hin? Was möchte ich erreichen? Wo liegen meine Stärken? Wo liegt meine Passion? 

Damit finde ich schon mal den richtigen Ort für mich und meine Devise ist, dahin zu gehen, wo ich mich mit der Unternehmenskultur identifizieren kann. Vor allen Dingen auch ein Unternehmen, wo ich meine Stärken einbringen und Mehrwert schaffen kann. Es kann auch helfen, wenn man sich Mentorinnen holt oder Leute hat, die hinter einem stehen. Ich denke auch, dass man heutzutage viel mehr Möglichkeiten hat als früher. Es gibt so viele Netzwerke, in denen man sich Support holen kann. Man kann sich online weiterbilden, sich vernetzen und mit anderen in Kontakt treten, um auch das Gefühl zu haben, dass man nicht allein ist. 

Das ist auch so ein bisschen Trial and Error. Also man sollte auch Dinge wagen und ausprobieren. Wenn etwas nicht funktioniert, nicht immer auf der Komfortzone beharren und nicht immer wieder zehntausend Mal die gleiche Strategie fahren, die nicht funktioniert. Sondern vielleicht auch mal andere Wege beschreiten. Es ist immer leichter gesagt als getan. Aber wenn man nicht an sich selbst glaubt, wer soll es denn dann tun? Und am besten sollte man sich auch nicht durch vermeintliche Hürden oder Stolpersteine irritieren lassen, sondern einfach seinen Weg gehen. 

Siehe auch
Ein Interview mit Jen Martens-Gründerin von ŌMAKA-Artikelbild

9. Deine unternehmerischen Schwerpunkte konzentrieren sich aktuell auf JOINT GENERATIONS, Community Building und Corporate Influencer Strategien. Was reizt dich besonders an diesen Themen und wie werden sich diese in den nächsten Jahren weiterentwickeln? 

Also das Thema Corporate Influencer und Community Bildung reizt mich ganz klar, weil ich das Thema Marketing sowieso sehr spannend finde. Und die Idee, Mitarbeitende in die Marketingstrategie mit einzubeziehen, finde ich sehr wertvoll. Warum? Das hängt auch sehr stark mit der Unternehmenskultur zusammen. Ich vertraue per se meinen Mitarbeitenden, gebe ihnen quasi freie Hand, so dass sie sich auf Social Media aktiv betätigen können. 

Das hat etwas mit Wertschätzung zu tun, dass sich jeder und jede im Unternehmen auch gesehen und gehört fühlt, also dass man den Stimmen der eigenen Mitarbeitenden Gehör verschafft. Und ich finde, das ist mehr, als nur irgendwie die Mitarbeitenden dafür einzusetzen, die Produktionsleistung zu verkaufen. Es geht vielmehr darum, dass man sich wirklich zum/zur Marken- und Wertebotschafter*in des Unternehmens entwickelt. 

Es ist auch wichtig zu vermitteln, dass man Teil dieser Unternehmenskultur ist und etwas bewegen kann. Wir sind ein Unternehmen, das für gewisse Werte einsteht und durch unsere Mitarbeitenden haben wir die Chance, diese Unternehmensseite nach außen zu tragen. 

Auch das Thema Community Building ist sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich sehr relevant. Hier geht es darum, den Zusammenhalt zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden zu stärken, vor allen Dingen auch Silodenken und Handlungsgrenzen aufzubrechen, damit sich Mitarbeitende austauschen, vernetzen und miteinander kooperieren können. 

Das Thema Joint Generations finde ich ebenfalls sehr spannend. Ich bin sowieso im Diversitätsumfeld unterwegs, aber sehr interessant finde ich die Dimension Alter, vor allem im Hinblick auf den demografischen Wandel. Wir beschäftigen uns auch als Grundlage mit dem Thema Altersdiskriminierung, die in beide Richtungen gehen kann. Sowohl ältere Menschen als auch junge Menschen können diskriminiert werden. Und das ist das Paradoxe daran. Das Alter betrifft uns alle, aber wir stellen uns in dem Bereich quer. Dabei tangiert es sämtliche Bereiche unseres Lebens, also auf wirtschaftlicher, politischer, medialer und gesellschaftlicher Ebene. Auch im Hinblick auf die neue Arbeitswelt ist es enorm wichtig, dass die Bedürfnisse und Erwartungshaltung sämtlicher Generationen in jeglicher Altersgruppe Berücksichtigung finden. Ich bin davon überzeugt, dass wir für uns alle nur durch den Zusammenhalt der Generationen eine viel gesündere und nachhaltigere Zukunft gestalten können, wenn man sich wirklich auf die Gemeinsamkeiten fokussiert.

10. Wir freuen uns, künftig noch mehr von dir zu hören und zu lesen. Gibt es eine Passion oder ein Format, welchem du dich in Zukunft intensiv widmen möchtest?

Ich habe gerade ein Buch geschrieben und möchte mich dafür einsetzen, dass wir noch mehr Debattenkultur in dem Bereich etablieren und wir viel mehr darüber sprechen. Das Thema basiert auf drei Säulen. In der ersten Säule schaffen die Menschen Bewusstsein dafür, dass das Thema relevant und wichtig ist. Dann kommt die zweite Phase, in der alle anfangen, darüber zu sprechen. In dieser Phase befinden wir uns gerade. Aber es kann natürlich deutlich mehr geben. Und dann kommt die letzte Phase. Wie bekommen wir Unternehmen und Organisation verstärkt dahin, dass sie in eine Umsetzung gehen? Wie wird das Thema Diversity auch in ihrem Umfeld berücksichtigt? 

Wir haben jetzt sieben Dimensionen und der Fokus soll nicht nur auf Gender oder sozialer Herkunft liegen, sondern auch das Thema Altersdiversität soll berücksichtigt werden. Und es sollte Teil der Digitalisierungsstrategie und auch Teil der New Work Ansätze werden. Auf das möchte ich mich jetzt in Zukunft verstärkt fokussieren. Vor allen Dingen lerne ich immer wieder dazu. Was sind die Herausforderungen? Was brauchen die Unternehmen? Wie können solche Lösungsmöglichkeiten aussehen, um Unternehmen unter die Arme zu greifen? Ich bin fest davon überzeugt, dass 2024 das Jahr der Generationenvielfalt wird.

Liebe Irène, vielen Dank für dieses tolle Interview.

Über die Autorin

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Kinga Bartczak berät, coacht und schreibt zu Female Empowerment, neuer Arbeitskultur, Organisationsentwicklung systemischen Coaching und Personal Branding.

Zudem ist sie Geschäftsführerin der UnternehmerRebellen GmbH und Herausgeberin des FemalExperts Magazins.

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