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Gefährlicher Trend “Tradwives”: Bye-bye Feminismus – Zurück zu alten Geschlechterrollen?!
Dunkel Hell

Gefährlicher Trend “Tradwives”: Bye-bye Feminismus – Zurück zu alten Geschlechterrollen?!

Kinga Bartczak
Gefährlicher Trend Tradwives-Artikelbild

Sie nennen sich selbst “Tradwives”  (= Traditional Wives) oder “Stay at Home Wives, Moms & Girlfriends” und als ich zum ersten Mal in den sozialen Medien über sie gestolpert bin, hielt ich sie lediglich für harmlose Influencerinnen, die ein regressives Frauenbild verkörpern. Die Bilder sowie Videos wirken idyllisch und versinnbildlichen ein romantisierendes Hausfrauenleben. Soweit, so unproblematisch. Doch hinter der Wohlfühlkulisse von Petticoats und selbst erzeugten Backwaren, erkennt man relativ schnell die wahre Absicht hinter dem Political Selfbranding, welches hier stattfindet. Um genau zu sein, handelt es sich um eine perfide Art, antifeministisches Gedankengut hinter wohl platzierten, ästhetisch professionell aufgearbeiteten Inhalten zu verstecken. Ein spannenden Einblick mit Beispielen aus der Praxis bietet hierzu auch Devin Proctors Forschungsarbeit “The #Tradwife Persona and the Rise of Radicalized Domesticity” von der Elon University.

Eine Gegenbewegung zur vermeintlich “überambitionierten und frustrierten Karrierefrau”

Um ein mögliches Missverständnis sogleich aufzulösen: Bei den oben genannten Content Creatorinnen handelt es sich nicht um Frauen, die in ihrer Mutter- und Hausfrauenrolle aufgehen und hierzu stehen wollen, dies stellte schon Olivia Giovetti in ihrem Artikel: “How #tradwife myths impact the most vulnerable women around the world. What the social media trend gets wrong about gender equality” fest und sagt: “There’s nothing wrong with wanting to spend more time with your family or less time at work — or even opting out of the latter entirely in order to focus on the former. There’s also a difference between mums who stay at home and work with their partner to find balance and equality within their relationship, and #momfluencers who turn their stay-at-home lifestyle into a small industry.”

Der Feminismus selbst, welcher von einigen Influencerinnen dieser Bewegung jedoch zum “Feindbild” proklamiert wird, steht dem Bild der “Hausfrau” in keinster Weise entgegen. Vielmehr fordert er, dass Care-Arbeit in diesem Zuge sogar die entsprechende (monetäre) Anerkennung erhalten sollte, wie es bereits Silvia Federici,  eine der wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Kampagne „Lohn für Hausarbeit“, Anfang der Siebziger Jahre in den USA proklamierte. Die beschriebenen Frauen jedoch folgen eher einem nostalgischen, romantisierten, traditionellen Narrativ, welches nicht nur eine völlig rückläufige Rollenverteilung anstrebt, sondern diese als einzigen Weg zur (inneren) Freiheit betrachtet.

Der Feminismus hat ihrer Ansicht nach keine wirklichen Errungenschaften hervorgebracht, im Gegenteil: Er hat Frauen zu Sklavinnen einer doppelten Rollenverteilung werden lassen. Zusätzlich zu den für sie vorgesehenen Rollen (Hausfrau, Mutter, Ehefrau) kamen nun auch noch im Erwerbsleben neue Rollen (Fach-und Führungskräfte, Managerinnen, Vorständinnen, Politikerinnen, etc.) hinzu, da sie nun angehalten sind, ihr eigenes Geld zu erwirtschaften. Dies zeichnet ein verzerrtes Bild der frustrierten und stetig überforderten modernen Frau, auf das mit einem reaktionären Geschlechterbild geantwortet wird. Hierdurch stellen die Content Creatorinnen der entspannten und ausgeglichenen Hausfrau, das feministische Frauenbild der (finanziell) unabhängigen, aber völlig überforderten “Karrierefrau” diametral entgegen und schaffen dabei ein politisches Framing, welches jeglicher Logik und Kausalität entbehrt.

Feminismus führt zur Ungleichheit?

Die Tradwives begründen ihre Haltung damit, dass sie sich mit „einer“ Rolle völlig wohlfühlen, dass sie ihre Ehemänner gerne verwöhnen sowie versorgen, sie sich diesen gegenüber ganz und gar gleichwertig und in keinster Weise benachteiligt fühlen.

In Anbetracht der unzähligen Gaps (Gender Pay Gap, Gender Data Gap, Gender Investment Gap, Gender Care Gap, Gender Pension Gap, etc.), die im 21. Jahrhundert weiterhin existieren und die unsägliche Vorgehensweise, die strukturelle Diskriminierung der Frauen und marginalisierter Gruppen zu negieren oder zu verharmlosen – ist gefährlich. 

Wer an dieser Stelle weiterhin glaubt, dass es sich bei den beschriebenen Frauen nur um vereinzelte, “verrückte” Retro-Fans handelt, wird so wie ich vor einiger Zeit, eines Besseren belehrt werden: Unter Hashtags, wie #FemininityNotFeminism, #homemaker, #stayathomemom, #housewife, #propatriarchy, traditionalmomlife #HousewifeAndHomemaker oder #traditionalgenderroles erobern diese Influencerinnen auch die Jugend- und Wohnzimmer der jungen Generationen von Frauen (gemeint sind Generation Z und Generation Alpha) und vermitteln ihnen unter dem Deckmantel traditioneller Wertvorstellungen (z.B. Ehe, Familie, “Weiblichkeit”, der Mann als Versorger/ die Frau als fürsorgende und bescheidene Partnerin und Hausfrau, etc.) eine eindimensionale und rückwärtsgewandte Ideologie, der Frauenrechtlerinnen seit Jahrzehnten versuchen entgegenzuwirken.

Strategische Infiltration: Social Media als perfekte Manipulationsplattform

Doch wie gestaltet sich eigentlich die Manipulationsstrategie, die hinter der beschriebenen Bewegung steckt und wie weitreichend ist diese? Das Social Media hier eine enstscheidenden Einfluss hat, stellt auch Sophia Marie Sykes in ihrer wissenschaftlichen Arbeit “More than a housewife’: tradwives: the influencers of right-wing extremism” von der Massey University, Aotearoa Neuseeland fest. Hierzu heißt es: “As an alive and growing ecosystem, Tradwife culture offers women distinct norms for action, and actively works to grow reach through nuanced techniques of influencer marketing and online radicalisation.” Hierzu habe ich vier Strategietypen mitgebracht, die in diesem Kontext besonders ins Auge fallen.

Strategie 1: Erweiterung der eigenen Einflusssphäre 

Die Influencerinnen nutzen zusätzlich Hashtags, wie #feminismus, #feminism, #patriarchy, #womenempowerment, #Vegetarianism oder #equality, um als Trittbrettfahrerinnen den Anschein zu erwecken, dass es sich bei dem Frauenbild, welches sie verkörpern, um eine neue Art des Feminismus handelt. Bei diesem hat sich die moderne Frau von den Zwängen der (arbeitenden) Gesellschaft befreit und so zu sich und ihrer eigentlichen Bestimmung sowie Weiblichkeit zurückgefunden. Der amerikanische Psychologe Mark Travers schrieb hierzu in seinem Artikel “A Psychologist Explains The Dangers Of The ‘Tradwife’ Movement” im Forbes-Magazin:

By repeatedly displaying aesthetic content associated with feminine identity, home and family, these influencers create a powerful visual narrative that resonates with a wide audience.

Netter Nebeneffekt: Durch den Hashtag #Feminismus erreichen diese Frauen auch Persönlichkeiten (wie mich), die sich sonst fernab ihrer Filterblase befinden. Durch die sogenannte “Network-Intimacy“, eine Strategie, der sich alle Influencer*innen bedienen, bauen sie zudem eine enge Beziehung zu ihrer Follower*innenschaft auf, indem sie persönliche Geschichten erzählen und hierdurch die Zuschauenden einladen, Teil ihres Weltbildes zu werden und die vermeintlichen Vorteile von diesem zu erkennen und es bestenfalls selbst zu adaptieren.

Strategie 2: Coaches, Esoterik, Spiritualität und Weiblichkeit

Wenn man jetzt zu den Generationen Boomer oder Y zählt, könnte man meinen, dass sich die Konfrontation mit diesem gefährlichen Trend nicht lohnt, da er einen selbst nicht betrifft. Tradwife-Botschaften verstecken sich allerdings ebenso hinter anderen Vermarktungsstrategien.

Schon einmal von “Weiblichkeits-Coaches”, Archetypen, femininer Energie, High Value Women (als Gegenstück zum Alpha-Male) oder spiritueller Weiblichkeit gehört? Die Hashtags: #FemininityNotFeminism, #feminineenergy, #spiritualfeminism oder #femininespirituality werden mit diesen Bewegungen stark in Verbindung gebracht und als Botschaft genutzt, um sich dem Feminismus entgegenzustellen. Dieser unterdrücke die „natürliche“ Weiblichkeit der Frau, indem er weiblich gelesene Personen in “geschlechterfremde” Rollen zwingt, in welchen sie schlimmstenfalls sogar “männliche” Attribute und Verhaltensweisen annehmen. Falls es hierbei Missverständnisse geben sollte, was unter “männlichen” oder “weiblichen” Attributen zu verstehen ist, bitte ich darum, sich jetzt einen stereotypen 50er-Jahre-Werbespot vorzustellen, in welchem diese ganz klar umschrieben werden.

An dieser Stelle ist bitte folgendes zu beachten: Frauen, die in den oben genannten Themenfeldern beruflich tätig sind oder sich gegenüber dem Feminismus und seinen Überzeugungen kritisch äußern, sind nicht pauschal als antifeministisch und/oder gefährlich zu betrachten, im Gegenteil: Eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Bewegung, ihren Vertreter*innen, ihrer Entwicklung und auch ihren noch erforderlichen Entwicklungen ist sogar begrüßenswert.

Nur durch den Diskurs können wir einen Feminismus etablieren, der nicht wenigen, sondern allen Menschen nutzt. 

Hingewiesen wird hierbei lediglich auf die teilweise immer noch vorherrschende Stereotypisierung in diesen Berufsfeldern, die sich jeglichem Forschungsstand entzieht. So werden “typisch weibliche” und “typisch männliche” Charaktereigenschaften herausgearbeitet und beispielsweise auf das Thema “Führung” angewendet, obwohl es mittlerweile gängiger Konsens sein sollte, dass die geschlechtsstereotype Wahrnehmung von Führung davon ausgeht, “daß die Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Bezug auf ihre Führungsqualitäten vor allem im ,Auge des Betrachters’ entstehen. Denn aufgrund geschlechtsstereotypengeleiteter Wahrnehmung werden die gleichen Verhaltensweisen beider Geschlechter unterschiedlich beurteilt.”, so Aleksandra Kuzmanovic in ihrer Diplomarbeit zum Thema “Geschlechtsrollenstereotype in der Personalauswahl.

Strategie 3: Ideological Testimonials & vermeintliche Expert*innen 

Hier kommt meine absolute Lieblingsstory ins Spiel, welche ich auf Plattformen, wie TikTok und Instagram “bingewatchen” könnte und die mich nie ermüden lässt: Die ewige Geschichte von der geläuterten Hardcore-Feministin. Wem an dieser Stelle langweilig wird, der sollte dringend mal nach dem Hashtag #exfeminist suchen und Popcorn herausholen. Die Geschichte ist schnell erzählt: 

Wir sehen eine junge Frau, freundlich dreinblickend und mit einer wichtigen Botschaft im Gepäck, denn sie möchte ihren Zuschauenden von ihrem beschwerlichen Weg als Feministin und vor allem von der Befreiung dieser “Ideologie” erzählen. Hierzu wird zumeist ein älteres Bild aus dem Fotoalbum gezeigt. Nun berichtet die betroffene Person von ihrem vermeintlichen “Erblühen”, nachdem sie aus dem feministischen Albtraum aufgewacht war. Man nehme zusätzlich völlig aus der Luft gegriffene Narrative, kombiniere sie mit einer schön-schaurigen Jugendgeschichte und et voilà: Man erhält ein Katharsis-Erlebnis, wie es antike Gelehrte nicht besser hätten beschreiben können. Die Frauen in diesen Videos kehren die historischen Ereignisse über das Selbstbestimmungsrecht der Frau um, indem sie diese, wie bereits zuvor beschrieben, politisch framen und zu einer Belastung für die Frau darstellen. Die strukturelle Diskriminierung, Sexismus, Gewalt in jeglicher Form und Misogynie werden hierbei verharmlost oder negiert.

Siehe auch
Margarethe von Trotta_©Manfred Breuersbrock_MFA+_Alamode Film

Nach Ansicht dieser Frauen sind diese Ereignisse erst mit dem Feminismus entstanden und werden durch diesen propagiert. Wir Frauen und alle anderen marginalisierten Gruppen werden somit nicht strukturell diskriminiert, sondern reden uns diese Umstände nur ein. Das die zumeist latent versteckten Botschaften nicht sofort für die “Scrolling-Community” offenkundig werden, stellt auch Cécile Simmons, Forscherin am Institut für strategischen Dialog, im Rahmen des Euronews Culture Interviewers “Meet the trad wives: the anti-feminist influencers calling for traditional values” klar: “Some trad wives are good at using coded-language and specific hashtags which creates a danger of a white nationalist ideology being used under the guise of a mainstream aesthetic.”

Das diese Bewegung zusätzlich auch noch in der Rekrutierung von “Mitstreiterinnen” sehr aktiv ist, was uns zum Punkt der Monetarisierung führt, beschreibt Simmons ebenfalls. Hierzu sagt sie im selbigen Interview: “I have interacted with these trad wives and I was told I could be taught how to make money from home. There is an element of recruiting other people into this lifestyle by saying its a viable economic choice.”

Strategie 4: Monetarisierung

Falls einem bis hierhin noch nicht die virtuelle Krawatte geplatzt ist, möchte ich noch ein strategisches Highlight aufmachen, denn natürlich geht es am Ende stets um eines – Das liebe Geld. Sprechen wir über die Kommerzialisierung dieser Antifeminismus-Kampagnen. Letztlich lässt es sich schließlich besser im Rahmen eines eigens entwickelten Weiblichkeits-Coachings, mit dem kostenlosen „Feminine Energy Guide“ in der Hand oder einfach in ein Petticoat gekleidet und auf dem Sofa liegend über die bösen Feministinnen abhetzen, die für unsere Rechte ins Gefängnis gegangen und unter unsäglichen Repressionen die größten Widerstände überwunden haben. “Selbst Schuld”, würden diese Frauen vielleicht denken, schließlich hat sie niemand darum gebeten, richtig? 

Verwerfliche Doppelmoral

Foto: Jason Briscoe – unsplash

Ich habe mich bei diesen Influencerinnen, Coachinnen und Creatorinnen folgendes gefragt: 

“Wir stehen in der Tradition von allen Frauen, die vor uns kamen und wir schützen unsere Rechte, für alle Menschen, die nach uns kommen.”

Vielleicht habe ich mit diesem Beitrag einige Gefühle, wie Unverständnis, Verwirrung, Wut oder, wie ich hoffe, Tatendrang und Leidenschaft ausgelöst, denn: Es formt sich Widerstand.

Das Handeln dieser Frauen ist nicht unbemerkt geblieben und ich bin froh zu sehen und zu lesen, dass es nicht erneut zu einem “Frauenproblem” gemacht wird. Viele Persönlichkeiten aus der LGBTQIA*-Bewegung erkennen die Gefahr dieses Narratives, welches hier verherrlicht wird und auch viele Männer empören sich über die ewige Rolle des “Ernährers”, in die sie hier hineingesteckt werden. Ich habe beide Gruppen an dieser Stelle übrigens nicht mit der Aufmerksamkeit behandelt, die sie verdient hätten, da es ein eigener Artikel gewesen wäre.

Wir sollten partnerschaftlich, beruflich, akademisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch auf Augenhöhe sein, denn nur so schaffen wir eine Gesellschaft, in welcher alle die Freiheit besitzen so zu leben, wie sie es sich wünschen, auch (und vor allem) wenn es ein traditionelles Modell ist. Dies ist allerdings nicht vereinbar mit einem hochgradig manipulativen Hintergedanken, der bereits erworbene Rechte rückgängig machen und damit einen gesamtgesellschaftlichen Rückschritt einleiten möchte.

Wie schaffen wir den Widerstand gegen diesen unsäglichen Trend?

Nun, der erste Schritt ist getan. Wer bis hierhin gelesen hat, wurde sensibilisiert, informiert und vielleicht sogar aktiviert. Das ist in der Welt des Doomscrollings bereits eine Kunstfertigkeit – Also vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Was wir zusätzlich brauchen:

  1. Medienkompetenz ist hier das Zauberwort. Es muss in der Schule gelehrt werden, wie der richtige Umgang mit Quellen, Fakten, Kontextualisierung (oder Entkontextualisierung) sowie Fake News funktioniert und wie man Codes/Narrative entschlüsseln kann, mit denen Plattformen sowie Menschen im öffentlichen Raum und zwar auf allen Kanälen, vom Fernsehen, über die Presse, bis hin zu Social Media arbeiten. Siehe auch: “Echte Männer“ und „wahre Weiblichkeit“? Antifeminismus im Unterricht begegnen von Mareike Fenja Bauer
  2. Wir brauchen konstruktive Artikel, Videos und Beiträge, die geliked, geteilt und verbreitet werden müssen, um diesen antifeministischen Narrativen entgegenzuwirken. Die oben genannten Strategien werden zunehmend ausgeweitet auf Menschen, die sich bisher nicht als “antifeministisch” bezeichnen würden, die sich jedoch mit den vermeintlichen Erlebnissen dieser Content Creatorinnen identifizieren können. einen spannenden Einblick in die Bewegung findet man beispielsweise bei der Tagesschau, der Frankfurter Rundschau oder bei Zeit online.
  3. Wir brauchen vor allem Menschen, die sich dieser Tradwife-Bewegung entgegenstellen, durch Richtigstellung von vermeintlichen “Fakten”, durch Aufklärung und den unermüdlichen Einsatz gegen die Verbreitung dieser “Meinungsbeiträge”, die sich als angeblich journalistische Formate oder als persönliche Stories zeigen, welche die „Wahrheit“ vermitteln.

Wichtige Anmerkungen

  • Nachweise: Wer sich übrigens Account-Namen, Bilder oder Screenshots der beschriebenen Influencerinnen, Coachinnen oder Content Creatorinnen gewünscht hätte, muss hier leider enttäuscht werden. In diesem Artikel geht es nicht um die Diffamierung bestimmter Accounts, sondern um die allgemeine Sensibilisierung. Wer dennoch Nachweise für das hier Geschriebene sucht, braucht lediglich den Hashtags, Links und Hinweisen folgen, die ich im Artikel beschrieben habe und wird einige Beispiele finden. Bitte berücksichtige jedoch auch hier, dass nicht alle Personen, welche die ausgewählten Hashtags unter ihren Beiträgen und Videos verwenden, auch zu der beschriebenen Bewegung gehören oder gleich als antifeministisch bezeichnet werden dürfen! Im Internet gilt es schließlich stets zu differenzieren, genauer hinzusehen, zu prüfen und letztlich auch vernünftig einzuschätzen. Alle, die ihren Content zur Aufklärung, zur persönlichen Meinungsbildung oder zum Anregen eines wertschätzenden Diskurses nutzen, sind hier explizit nicht beschrieben und gemeint.
  • Gendergerechte Sprache: Bei einigen Passagen/Überschriften wurde bewusst das generische Maskulinum oder das generische Femininum verwendet. Dies ist bezugnehmend auf die hier spezifisch genannten Gruppen geschehen (z.B. im Hinblick auf Misogynisten oder bezugnehmend auf die Influencerinnen, welche die Tradwife-Bewegung unterstützen). Selbstverständlich gibt es ebenso Frauen und andere Geschlechter, die in ihren Verhaltensweisen als misogyn zu bezeichnen wären oder auch Männer und andere Geschlechter, die komplementäre Accounts zu den Tradwives führen, in welchem ein „männlich dominiertes, traditionelles und patriarchales Männerbild“ propagiert wird, manchmal zu finden unter den Hashtags
    #oldfashioned oder #traditionalguy.

Begriffserklärungen

  • Feminismus ist ein “Oberbegriff für verschiedene Strömungen, die sich für die Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit aller Geschlechter, v. a. von Frauen, und gegen Sexismus einsetzen, beispielsweise durch das Anstreben einer grundlegenden Veränderung gesellschaftlicher Normen (z.B. der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur.” (Quelle: Duden)
  • “Unter Antifeminismus werden soziale Bewegungen oder gesellschaftliche, politische, religiöse und akademische Strömungen verstanden, die sich organisiert gegen Feminismus wenden. Antifeminismus richtet sich gegen feministische Anliegen, wie beispielsweise die Beseitigung von Sexismus, die Umsetzung von Gleichberechtigung oder die Stärkung weiblicher Selbstbestimmung.” (Quelle: Amadeu Antonio Stiftung)
  • White Supremacy ist die Ideologie, dass weiße Menschen und die Ideen, Gedanken, Ansichten und Handlungen weißer Menschen den People of Color und deren Ideen, Gedanken, Ansichten und Handlungen überlegen sind. Die weiße Vorherrschaft durchdringt unsere Kultur, Institutionen und Beziehungen. Es ist ein sich selbst aufrechterhaltendes System, das Kolonialismus, Ausbeutung, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Brutalität, die People of Color erfahren, weiter anheizt.  Eine Kultur der weißen Vorherrschaft hält sich selbst aufrecht, indem sie People of Color ausgrenzt.” (Quelle: Universität zu Köln)

Über die Autorin

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Kinga Bartczak berät, coacht und schreibt zu Female Empowerment, neuer Arbeitskultur, Organisationsentwicklung systemischen Coaching und Personal Branding.

Zudem ist sie Geschäftsführerin der UnternehmerRebellen GmbH und Herausgeberin des FemalExperts Magazins.

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