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Produktivität – Wie entwickle ich ein produktives Mindset?
Dunkel Hell

Produktivität – Wie entwickle ich ein produktives Mindset?

Kinga Bartczak
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Hallo und herzlich willkommen zum FemalExperts Podcast, dein Podcast von Frauen, für Frauen, über Frauen. Ich möchte mich in dieser Podcastfolge dem Thema „Produktivität“ widmen und wie so oft falle ich direkt mal mit meinem ersten Gedanken durch die virtuelle Tür: Du musst nicht jeden Tag produktiv sein!

Das Entscheidungsglas und die Struktur

Stell dir vor, du hast pro Tag ein voll gefülltes Entscheidungsglas. Wenn wir nun berücksichtigen, dass wir ca. banale 20.000 Entscheidungen pro Tag treffen, kannst du dir sicher denken, wie schnell dieses Glas schon Richtung Mittag leer sein wird. Ich möchte nun darüber sprechen, wie wir uns die Energie erhalten und unsere Produktivität zumindest auf einem konstanten Level halten können. Ich knüpfe hierbei direkt an meinen ersten Gedanken an, dass man nicht jeden Tag produktiv sein muss. Was man jedoch machen kann, ist jeden Tag die immer gleichen Gewohnheiten zu wiederholen. Kinder beispielsweise entwickeln sich in einer freien und kreativen Umgebung am Besten. Was wir jedoch nicht vergessen dürfen, ist, dass sie dennoch von Strukturen umgeben sind. Strukturen sind hierbei kein Kontrollinstrument, sondern eine Möglichkeit Sicherheit zu schaffen.

Ich gebe dir ein Beispiel: Ich vergebe keine Termine vor 10:00 Uhr morgens. Ich brauche die Zeit am Morgen, um mich zu strukturieren, um Mails in Ruhe zu beantworten oder nach dem Frühstück eine Runde durch den Park zu drehen und mich selbst durch Podcasts inspirieren zu lassen.

Natürlich gibt es hierbei Ausnahmen, z.B wenn ich für Aufträge unterwegs bin. Für mich ist die Sicherheit dieser Struktur etwas, was meine Produktivität aufrechterhält. Ein bisschen so wie das Gefühl, wenn man nach einem Urlaub nach Hause kommt. Ich habe noch die Energie und den Drive vom Workshop, aber das Empfinden, sich geerdet zu fühlen und „zu Hause“ zu sein, hilft mir, diesen Flow und diese Energie auch in meinen vier Wänden weiter beizubehalten.

Fokus schaffen

Neben festen Gewohnheiten oder einer festen Struktur, die du implementieren kannst, um deine Produktivität konstant zu halten, würde ich dir wie immer eine gezielte Fokusfrage empfehlen. Meine lautet hierbei: “Was hast du heute getan, was wirklich Bedeutung für dein Leben hatte?”

Die Betonung liegt hierbei gezielt auf „Leben“ und nicht auf „Business“ oder „Beruf“, denn so vermeidest du es, dich selbst unter Druck zu setzen. Antworten können hierbei z.B. auch sein, dass du genügend Schlaf hattest, dass du Zeit mit deinen Kindern verbracht hast oder durch die Natur gegangen bist, um dich ein wenig zu entspannen und hierdurch deine Resilienz ein wenig gestärkt hast.

Notiere dir dabei deine Antwort, denn wir vergessen im hektischen Alltag oft, wie werthaltig unsere Entscheidungen und Handlungen waren und das obwohl jede Entscheidung, die wir treffen, einen Einfluss auf unser Leben hat.

Schaffe ein wenig Routine

Vielleicht hilft dir hier sogar eine Kombination aus Struktur und Verschriftlichung, indem du eine feste Routine am Abend oder kurz vor dem zu Bett gehen daraus machst. 

Wann du es aufschreibst, ist prinzipiell egal. Wichtig ist nur, dass du dir die Zeit nimmst, um wahrzunehmen, wie großartig du deinen Alltag gestaltest, auch wenn es für einen selbst manchmal gar nicht so spektakulär wirkt.

Falls das mit einer täglichen Routine hier übrigens zu stressig für dich ist oder du hier einen besonderen Druck spürst, dann suche dir einen Tag in der Woche aus. Das reicht ebenfalls völlig aus, denn wir wollen das Produktivitätsthema ja auch nicht überstrapazieren und uns dadurch noch mehr stressen. 

Falls es an dieser Stelle bereits 1-2 feste Gewohnheitsrituale gibt und du dir deine Fokusfrage auch regelmäßig beantwortest, möchte ich einen kleinen Reminder an dieser Stelle einstreuen: Wir können uns durchschnittlich nur 4-6 Stunden pro Tag konzentrieren. Ähnlich wie mit dem Entscheidungsglas kannst du genauer hinsehen, wofür du diese Konzentration gezielt nutzen willst.

Lagere unnötige Tätigkeiten aus

Man unterscheidet hier zwischen Aufgaben, die dir wirklich Schöpfungskraft, Kreativität und Innovationsgeist abverlangen und allgemeinen Tätigkeiten.

Ich beispielsweise lagere meine Einkäufe aus. Für mich gibt es nichts Langweiligeres als durch einen Supermarkt zu laufen und Woche für Woche das Gleiche einzukaufen. Falls das regional für dich möglich ist, wäre das z.B eine Option, um dir Zeit zu sparen.

Natürlich müssen Haushaltssachen gemacht werden, genau wie die Buchhaltung oder Steuern, aber wenn du diese Dinge ungern machst und die Möglichkeit hast, versuche sie auszulagern. Wir sollten in diesem Kontext nicht vergessen: Wir werden während dieser Zeit nicht bezahlt und in der Regel bekommen wir auch nicht unbedingt Anerkennung dafür, dass unsere Sockenpaare wie bei Marie Kondo ordentlich im Unterwäscheschrank angeordnet sind. Als Gründerin von mittlerweile zwei Unternehmen überlege ich mir also zweimal, ob ich eine Aufgabe selbst erledige oder ob ich sie vielleicht anderweitig gelöst bekomme.

Wer macht schon gerne seine Steuern selbst?

Im Business sind Steuern ein gutes Beispiel: In Deutschland haben wir eines der kompliziertesten Steuersysteme der Welt. Ich habe ein ziemlich solides Grundverständnis von dem, was ich jeden Monat an Steuerarbeit leiste, doch ich bin ganz froh, dass mein Steuerberater die gesamte bürokratische Arbeit, die Formulare, Anträge und Korrespondenz mit dem Finanzamt übernimmt. In der Zeit, bis ich da durchgeblickt habe, könnte ich bereits Einnahmen generieren.

Wenn wir übrigens an die 4-6 Stunden Konzentrationszeit denken, ein kleiner Zusatztipp am Rande: Nutze Pomodoro- oder Konzentrations-Apps, wie „Forest“, um deinen Social Media Konsum zu reduzieren. 

Ich weiß das ist leichter gesagt als getan. Selbst wenn das Handy ausgeschaltet auf dem Tisch liegt, schreit es uns im Stillen entgegen, dass wir es wieder einschalten sollen, da wir mit Sicherheit etwas verpasst haben.

Glaube mir: Es gibt keine schlimmere Antwort auf deine Fokusfrage, was du für dein Leben am heutigen Tag getan hast, als zu sagen: Ich habe das Leben anderer bewundert.

Und damit komme ich zu meinem letzten Tipp im Bereich Produktivität. Es ist als Kreativitäts-Booster gedacht, auch wenn du hier vermutlich ein wenig schmunzeln wirst

Gib deinem Gehirn die Möglichkeit, sich zu langweilen

Es ist spannend zu beobachten, dass wir es nicht mehr gewohnt sind, auf der Couch zu sitzen und einfach mal nichts zu tun. Und mit nichts, meine ich gar nichts – kein Buch, keine Musik, kein Fernseher, kein Smartphone – einfach nichts. 

Siehe auch
Mastermind oder Masterclass-Artikelbild

Es ist etwas Wahres daran, wenn wir davon sprechen, dass uns die besten Ideen in Augenblicken kommen, in welchen wir entweder mechanische Tätigkeiten ausüben (wie z.B. Duschen) oder eben auch beim Nichtstun.

Wenn du also das nächste Mal ein wenig Zeit hast, lehne dich einfach mal zurück und schaue nur aus dem Fenster. Nachdem der Affengeist vorübergezogen ist, der die Einkaufsliste und die allgemeinen To-Dos herunterbetet, fängt die eigentliche Fokuszeit an und hierzu sind schon die besten Ideen entstanden.

Weitere Artikel und Inspiration zum Thema Produktivität

Falls du dich übrigens weiterhin mit dem Thema Produktivität beschäftigen möchtest, schaue auch gerne in meinen Artikel: „Produktivitätsboost im Business – Wie es funktioniert und welche Mythen du sogleich wieder vergessen kannst“ herein. Hier findest du auch einige Tools, mit denen ich selbst arbeite. 

Ansonsten hoffe ich, dass dir die heutige Podcastfolge gefallen hat. 

Fazit

Denk dran: Sei nicht allzu streng mit dir. Wenn man raus in die Welt blickt, scheinen alle anderen immer besser oder härter zu arbeiten als man selbst. Unser Ziel sollte es aber sein, effizienter und vor allem nachhaltiger und glücklicher unseren Tätigkeiten nachzugehen, denn seien wir mal ehrlich: Wem wollen wir hier eigentlich etwas beweisen?

Ich habe zum Schluss noch eine ganz spannende Empfehlung für dich:

Falls du meine Podcastfolge über den Mathilda-Effekt schon gehört hast und noch mehr spannende Insights und Role Models aus dem Bereich Forschung und Entwicklung kennenlernen möchtest, solltest du unbedingt beim #InnovativeFrauen Podcast reinhören. Hier gibt es tolle Vorbildfrauen und sehr interessante Informationen.

Für die Empfehlung werde ich übrigens nicht bezahlt. Das ist eine absolute Herzensangelegenheit, denn das Motto unseres Magazins lautet schließlich: „We grow by lifting others.“

Mich würden natürlich brennend deine Gedanken zu diesem Thema interessieren. Lass mich gerne wissen, was dir gerade durch den Kopf geht. Ich freue mich von dir zu hören oder zu lesen.

Über die Autorin

Website | + Beiträge

Kinga Bartczak berät, coacht und schreibt zu Female Empowerment, neuer Arbeitskultur, Organisationsentwicklung systemischen Coaching und Personal Branding.

Zudem ist sie Geschäftsführerin der UnternehmerRebellen GmbH und Herausgeberin des FemalExperts Magazins.

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