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Die Fotografin – Ein Porträt von Mut, Leidenschaft und dem Blick auf den Krieg
Dunkel Hell

Die Fotografin – Ein Porträt von Mut, Leidenschaft und dem Blick auf den Krieg

Kinga Bartczak
DIE FOTOGRAFIN

Der Film “Die Fotografin” erzählt die faszinierende und zugleich erschütternde Geschichte von Lee Miller, einer Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt als Fotografin und Kriegsberichterstatterin einen Namen machte. Basierend auf wahren Begebenheiten und unter der Regie von Ellen Kuras erweckt dieser Film das Leben und Wirken einer Frau zum Leben, die sich mit unerschütterlicher Entschlossenheit den Herausforderungen ihrer Zeit stellte.

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Die Reise von Lee Miller: Vom Fotomodell zur Kriegsberichterstatterin

Lee Miller, gespielt von der Oscar-Preisträgerin Kate Winslet, beginnt ihre Karriere als Fotomodell und Muse des Avantgarde-Fotografen Man Ray. Doch sie will mehr sein als nur das Objekt vor der Kamera. Sie ergreift die Kamera selbst und beginnt ihre eigene Karriere als Fotografin. Millers Geschichte nimmt eine dramatische Wendung, als der Zweite Weltkrieg ausbricht und sie mit ihrem Lebensgefährten, dem Kunsthändler Roland Penrose (verkörpert von Alexander Skarsgård), nach London zieht. Dort bekommt sie eine Anstellung bei der britischen Vogue, wo ihre Arbeit zunächst durch die Erwartungen an Frauen eingeschränkt wird. Doch Miller hat größere Ambitionen und drängt darauf, als Kriegsfotografin an die Front zu gehen – ein Vorhaben, das ihr zunächst aufgrund ihres Geschlechts verweigert wird.

Miller lässt sich jedoch nicht aufhalten. Sie erhält eine Kriegsakkreditierung aus den USA und macht sich alleine auf den Weg nach Europa. Dort dokumentiert sie die Schrecken des Krieges in Bildern, die bis heute nachwirken. Ihre Aufnahmen von der Befreiung von Paris, der Belagerung von Saint Malo und den Konzentrationslagern Buchenwald sowie Dachau zählen zu den eindringlichsten Dokumentationen dieser Zeit.

Ein Meilenstein der Kriegsfotografie

Lee Miller (Kate Winslet)
Foto: ©Sky UK Ltd Kimberley French

Besonders ikonisch wirkt Lee Millers Bild von sich selbst in Hitlers verlassener Wohnung, in dem sie in der Badewanne des Diktators sitzt. Dieses Bild steht symbolisch für ihre einzigartige Perspektive und ihren Mut, inmitten des Chaos und der Zerstörung nicht nur die menschlichen Tragödien, sondern auch die absurden Widersprüche des Krieges festzuhalten. Millers Fotografien zeigen eine unverblümte Realität, insbesondere die Not von Frauen und Mädchen, die oft im Schatten der Kriegsgeschichte bleiben.

Ihre Arbeit an der Seite des Fotografen David E. Scherman (gespielt von Andy Samberg) macht sie zu einer der ersten Fotografinnen, die exklusive Berichte und Bilder von den Frontlinien des Zweiten Weltkriegs veröffentlichen. Gemeinsam dokumentieren sie nicht nur militärische Operationen, sondern auch die emotionale und physische Zerstörung, die der Krieg bei den Menschen hinterlässt.

Ein Film mit einer starken Botschaft

Lee Miller (Kate Winslet)
Foto: ©Sky UK Ltd Kimberley French

Die Fotografin” ist nicht nur ein Kriegsdrama, sondern auch ein Film über die Emanzipation und Selbstverwirklichung einer Frau, die in einer Zeit, in der Frauen oft auf traditionelle Rollen reduziert wurden, ihren eigenen Weg ging. Es ist eine Würdigung von Lee Millers einzigartigem Talent und ihrer unermüdlichen Entschlossenheit, sich in einer von Männern dominierten Domäne zu behaupten und mit ihren Bildern die Welt zu verändern.

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Kate Winslet verkörpert diese Rolle mit bemerkenswerter Intensität und Tiefe. Gemeinsam mit einem herausragenden Cast, darunter Marion Cotillard, Andrea Riseborough und Josh O’Connor, bringt Winslet die emotionale und künstlerische Komplexität von Millers Leben auf die Leinwand. Der Film, der seine Premiere 2023 beim Toronto International Film Festival feierte, basiert auf der von Millers Sohn Antony Penrose verfassten Biografie und gibt einen tiefen Einblick in das Leben dieser außergewöhnlichen Frau.

Eine visuelle und emotionale Meisterleistung

v.l.n.r.: Solange D’Ayen (Marion Cotillard) und Lee Miller (Kate Winslet)
Foto: ©Sky UK Ltd Kimberley French

Unter der Regie von Ellen Kuras, die als ehemalige Kamerafrau ein besonderes Gespür für visuelle Erzählungen mitbringt, wird Lee Millers Lebensgeschichte zu einer intensiven filmischen Erfahrung. Das Drehbuch, geschrieben von Liz Hannah, Marion Hume und John Collee, zeigt Millers Werdegang auf eine Weise, die sowohl berührt als auch inspiriert.

Mit atemberaubenden Bildern und einer eindringlichen Erzählweise bietet “Die Fotografin” nicht nur eine Hommage an Lee Millers fotografisches Werk, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über den Krieg, das menschliche Leid und den mutigen Einsatz jener, die diese Geschichten für die Nachwelt festgehalten haben. Der Film ist ein Muss für alle, die sich für Geschichte, Fotografie und starke Frauenfiguren interessieren.

Die Fotografin” ist mehr als nur ein biografisches Drama – es ist eine bewegende Reise in das Herz eines Krieges, erzählt durch die Augen einer der bedeutendsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts.

Über die Autorin

Kinga Bartczak
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Kinga Bartczak berät, coacht und schreibt zu Female Empowerment, neuer Arbeitskultur, Organisationsentwicklung systemischen Coaching und Personal Branding.

Zudem ist sie Geschäftsführerin der UnternehmerRebellen GmbH und Herausgeberin des FemalExperts Magazins.

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