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Eine Reise in die Vergangenheit: Wie “Treasure – Familie ist ein fremdes Land” die Herzen berührt
Dunkel Hell

Eine Reise in die Vergangenheit: Wie “Treasure – Familie ist ein fremdes Land” die Herzen berührt

Kinga Bartczak
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Der Film “TREASURE – FAMILIE IST EIN FREMDES LAND” ist ein bewegendes Werk, das sowohl durch seine thematische Tiefe als auch durch seine einzigartige Mischung aus Humor und Tragik besticht. In den Hauptrollen glänzen Lena Dunham und Stephen Fry, die ein Vater-Tochter-Duo verkörpern, das auf eine Reise nach Polen geht, um die Geschichte ihrer jüdischen Familie zu erforschen. Was folgt, ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine emotionale Auseinandersetzung mit dem Holocaust und den Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen.

Eine Vater-Tochter-Geschichte im Kontext der Geschichte

Der Film beginnt im Jahr 1991, kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Ruth Rothwax, eine 36-jährige Musikjournalistin aus New York, beschließt, gemeinsam mit ihrem Vater Edek, einem Holocaust-Überlebenden, nach Polen zu reisen. Ihr Ziel ist es, die Geschichte ihrer Familie zu erkunden und die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen. Edek hingegen möchte die Vergangenheit ruhen lassen und sabotiert immer wieder Ruths Pläne. Diese Dynamik führt zu zahlreichen komischen, aber auch tief bewegenden Momenten, in denen die beiden nicht nur ihre Familiengeschichte, sondern auch ihre schwierige Beziehung zueinander aufarbeiten.

Stephen Fry und Lena Dunham ©Anne Wilk_Alamode Film

Die Verfilmung eines Schlüsselromans

Der Film basiert auf dem Roman „Zu viele Männer“ von Lily Brett, einer Bestseller-Autorin, die es versteht, die jüdische Erfahrung und die menschliche Existenz auf tiefgründige Weise zu erfassen. Julia von Heinz, die Regisseurin und Drehbuchautorin, hat sich dieser Vorlage angenommen und ihre bislang ambitionierteste Arbeit abgeliefert. Die Verfilmung bewahrt die Essenz des Romans, insbesondere die komplexe Beziehung zwischen Vater und Tochter, und setzt sie mit einem feinen Gespür für Humor und Tragik um.

Die Reise als zentrales Motiv

Warschau, Łódź und Auschwitz sind die zentralen Schauplätze des Films. Diese Orte sind nicht nur geografische Stationen, sondern symbolisieren auch die emotionale Reise, die Ruth und Edek durchleben. Während Edek immer wieder versucht, die Vergangenheit zu verdrängen, wird Ruth von einem tiefen Bedürfnis getrieben, die Geschichte ihrer Familie und damit auch sich selbst zu verstehen. Die Reise nach Auschwitz, dem Ort des Schreckens, bildet dabei den emotionalen Höhepunkt des Films. Hier wird die Unfähigkeit der beiden, miteinander zu kommunizieren, auf tragische Weise deutlich, doch es ist auch der Moment, in dem sich ihre Beziehung grundlegend verändert.

Humor und Tragik gehen Hand in Hand

Eines der herausragenden Merkmale des Films ist die Balance zwischen Humor und Tragik. Trotz des ernsten Themas gelingt es Julia von Heinz, den Film mit einer gewissen Leichtigkeit zu inszenieren. Die komischen Situationen, die aus den Gegensätzen zwischen Ruths Entschlossenheit und Edeks Laissez-faire-Haltung entstehen, sorgen für erfrischende Momente, die den Zuschauer immer wieder zum Schmunzeln bringen. Gleichzeitig bleibt die Schwere der Thematik stets präsent, was dem Film eine beeindruckende emotionale Tiefe verleiht.

Stephen Fry ©Anne Wilk_Alamode Film

Eine internationale Produktion mit starken Charakteren

Die Besetzung mit Lena Dunham und Stephen Fry verleiht dem Film zusätzliche Strahlkraft. Beide Schauspieler bringen nicht nur ihre schauspielerischen Fähigkeiten ein, sondern haben auch einen persönlichen Bezug zur Geschichte, was ihre Darstellung noch authentischer und berührender macht. Dunham, bekannt durch ihre Arbeit an der Serie „Girls“, und Fry, ein britisches Multitalent, harmonieren perfekt und bringen die komplexe Dynamik ihrer Charaktere überzeugend auf die Leinwand.

Ein Film mit aktueller Relevanz

Obwohl der Film im Jahr 1991 spielt, ist seine Thematik hochaktuell. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, das Schweigen zwischen den Generationen und die Suche nach Identität sind Themen, die auch heute noch von großer Bedeutung sind. Der Film stellt dabei die Frage, wie man mit der Last der Vergangenheit umgehen soll und ob es möglich ist, durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Erbe Heilung zu finden.

Fazit zu “Treasure – Familie ist ein fremdes Land”

“Treasure – Familie ist ein fremdes Land” ist ein Film, der sowohl intellektuell als auch emotional berührt. Er zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie eine Reise in die Vergangenheit helfen kann, das eigene Leben und die Beziehungen zu den Menschen, die einem nahe stehen, zu verstehen. Mit einer brillanten Besetzung, einer feinfühligen Inszenierung und einer tiefgreifenden Thematik ist dieser Film ein wertvoller Beitrag zum Kinojahr 2024 und ein Muss für alle, die sich mit der Frage nach Identität, Familie und der Aufarbeitung der Vergangenheit auseinandersetzen wollen.

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DIE FOTOGRAFIN

Der Trailer zum Film: “Treasure – Familie ist ein fremdes Land”

Pressestimmen zum Film

„Das wunderbare an diesem Film ist, dass er trotz des ernsten Themas Leichtigkeit bewahrt.“ ARD TTT

„Stephen Fry and Lena Dunham are the double-act you never knew you needed.“ THE TIMES

„A powerful example of how reconnecting with family and the past can be an unexpected treasure.” VARIETY

Über die Autorin

Kinga Bartczak
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Kinga Bartczak berät, coacht und schreibt zu Female Empowerment, neuer Arbeitskultur, Organisationsentwicklung systemischen Coaching und Personal Branding.

Zudem ist sie Geschäftsführerin der UnternehmerRebellen GmbH und Herausgeberin des FemalExperts Magazins.

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