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8 Experten-Tipps für Ihr nächstes Bewerbungsgespräch
Dunkel Hell

8 Experten-Tipps für Ihr nächstes Bewerbungsgespräch

Kinga Bartczak
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Mit Souveränität und Authentizität meistern Sie Ihr Bewerbungsgespräch

Mein letztes Bewerbungsgespräch ist erst einige Zeit her und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie chaotisch es begann. Die Nacht war kurz, es war bereits am Morgen ca. 28°C heiß und ich stand, bei geschlossenen Fenstern und einer nicht funktionierenden Lüftung, eingequetscht zwischen lauter Studentinnen und Studenten im Bus. Ich habe an dieser Stelle nur gebetet, der Situation entkommen zu können. Auf dem Weg zum Gespräch knicke ich selbstverständlich auf dem Kopfsteinpflaster um und begegne dem Vertreter des Personalrates, der mich dann persönlich zum Gespräch bringt. Als Bewerbungscoach waren meine Nerven bis dahin zwar schon sehr strapaziert, doch ein souveränes Auftreten und ein freundliches Lächeln gehören zu meinen wichtigsten Standard-Repertoires und so trete ich selbstbewusst in den Raum ein.

Kennen Sie die zuvor beschriebene Situation und wollten schon immer wissen, ob es Tipps und Tricks gibt, mit denen man ein Bewerbungsgespräch erfolgreich meistert und einem guten Gefühl verlässt? Ich verrate Ihnen heute meine 8 Erfolgsrezepte für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch, auch wenn die Startbedingungen zunächst nicht die Besten sind:

1. Holen Sie sich vor dem Bewerbungsgespräch Informationen ein

Diesen Tipp werden Sie so ziemlich auf jeder Bewerbungsplattform finden. Wer sich nicht über das Unternehmen oder die Institution informiert und seine AnsprechpartnerInnen nicht kennt, hat bereits vor dem Bewerbungsgespräch verloren. Ihr Wissensspektrum muss jedoch über diese Informationen hinausgehen. Lesen Sie sich nochmals die Stellenausschreibung durch (vorher ausdrucken, sonst ist sie vielleicht nicht mehr im Internet auffindbar) und prägen Sie sich ganz genau die Daten aus Ihrem Lebenslauf und aus Ihrem Anschreiben ein. Sie sollen selbstverständlich nicht mit Daten und Fakten um sich werfen, schließlich kennt das Unternehmen diese bereits. Suchen Sie sich also gezielt Schnittstellen zu Ihren eigenen Themenbereichen und brillieren Sie dadurch, dass Sie Parallelen und Gemeinsamkeiten aufzeigen. Die Identifikation Ihrer Person mit den Aufgaben und der Unternehmenskultur sollte hierbei sichtbar werden.

2. Vergessen Sie nicht das Gesprächstraining

Üben Sie Ihr Gespräch am Vorabend. Niemand kommt ohne Übung aus. Ich übe gerne für mich allein. Im Zwiegespräch mit mir selbst lote ich meine „Schwächen“ aus, denn diese kenne ich am besten und forme diese zu Stärken um. Hierbei gehe ich meist härter mit mir ins Gericht als meine Gesprächspartner am Tage darauf, aber nur so bin ich auf alle Eventualitäten eingestellt. Ich übe gezielt Formulierungen, überlege mir passende Antworten auf kritische Fragen und flechte meine Stärken geschickt in das geforderte Stellenprofil ein.

3. Bewahren Sie Contenance

Einer der wichtigsten Tipps ist es Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen. Ein Bewerbungsgespräch ist kein Verhör, sondern ein Dialog. Meine Ausgangslage war nicht die Beste. Ich war gestresst, es war sehr heiß, die Schuhe drückten und ich habe das Gebäude verzweifelt gesucht. Sobald jedoch die Stunde der Wahrheit gekommen ist, legen Sie den Schalter um und vergessen alles, was Sie vorher gestresst hat. Jetzt geht es um alles. Ich atme meist nochmal tief durch, konzentriere mich auf die vor mir liegende Aufgabe und bin stets froh, dass Small-Talk von den meisten ArbeitgeberInnen als sanfter Einstieg gewählt wird. Vergessen Sie hierbei nicht stets leicht zu nicken, wenn Ihr Gegenüber Ihnen etwas erläutert, um Ihn/Ihr zu signalisieren, dass Sie ihm/ihr aufmerksam folgen.

4. Souverän und Authentisch bleiben

Mein nächster Tipp knüpft an den vorherigen an, geht jedoch noch einen Schritt weiter. Geben Sie sich nicht für jemand anderes aus und achten Sie auf eine souveräne Körperhaltung, da diese Ihnen eine gewisse Ausstrahlung verleiht. Ich trage bei meinen Bewerbungsgesprächen gerne hohe Schuhe, da ich mit meinen GesprächspartnerInnen auf Augenhöhe sein möchte. Selbstverständlich habe ich jedoch immer Ersatzschuhe bei mir und lege das Jackett immer erst vor Betreten des Gebäudes an (falls die Temperaturen zu heiß sind). In Zusammenarbeit mit bonprix, habe ich hierzu einen Artikel geschrieben, wo Ihnen gleichzeitig die Möglichkeit offeriert wird, nicht nur meine persönlichen Empfehlungen nachzulesen, sondern diese auch sofort käuflich zu erwerben.

5. Seien Sie ehrlich und lächeln Sie

Bewerbungsgespräch-Freundliche FrauIhre wichtigste Waffe ist ihr Lächeln. Achten Sie darauf nicht dümmlich zu grinsen oder ein verlegenes/verzweifeltes Lächeln an den Tag zu legen, sondern bleiben Sie auch hier authentisch. Ehrlichkeit ist eine wichtige Komponente, die Sie nicht außer Acht lassen sollten. Hierbei geht es nicht darum, wiederholt zu erwähnen, wie nervös sie sind. Sollte ein Fachgebiet angesprochen werden, in welchem Sie sich nicht auskennen, so sagen Sie dies offen heraus. Erwähnen Sie, dass Sie zwar Schnittstellen sehen, diese Fachrichtung jedoch als persönliche Herausforderung betrachten, an der Sie wachsen möchten und die Sie gerne annehmen werden. Niemand erwartet von Ihnen, dass es keinerlei Defizite in Ihrer Vita oder bei Ihren Qualifikationen gibt. Wichtig ist es hier, ehrlich zu sein und darauf hinzuweisen, dass „learning on the job“ für Sie eine Selbstverständlichkeit ist, die Sie ein Leben lang begleiten wird.

6. Das magische Glas Wasser

Sollte Ihnen ein Getränk angeboten werden, so nehmen Sie dieses Angebot auf jeden Fall an! Eine kritische Frage kann Sie stets kurzzeitig aus dem Konzept bringen. Sagen Sie hierbei ruhig kurz „Entschuldigen Sie bitte, ich müsste kurz etwas trinken“ oder etwas Ähnliches und während Sie an Ihrem Glas nippen, überlegen Sie sich eine passende Antwort. Natürlich können Sie diesen Trick nicht mehrmals hintereinander anwenden und brauchen dies auch nicht immer anzukündigen, aber es ist eine gute Möglichkeit, um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen.

Siehe auch
Selbstsabotage im Business-Artikelbild

7. Das Bewerbungsgespräch ist dafür da, um Fragen zu stellen

Meine liebste Frage ist die, die einem stets gegen Ende des Gespräches gestellt wird und zwar „Haben Sie noch Fragen an uns?“. Ja und zwar mehr als genug. Bereits zu Beginn des Gespräches hole ich mein DINA5-Notitzbuch heraus, in welchem ich am Abend zuvor (siehe Punkt 1) meine wichtigsten Fragen notiert habe. Ihnen fallen keine guten Fragen ein? Schauen Sie gerne bei einschlägigen Seiten nach, wie beispielsweise auf Karrierebibel.de. Hier findet man eine gute Auswahl an Fragen, die man individuell anpassen kann. Achten Sie hierbei entsprechend darauf, dass die Fragestellungen zu den entsprechenden Konditionen passen. So ist die Frage nach der Vergütung völlig überflüssig, wenn ein Tarif Anwendung findet und man diesen z.B. über den Tarifrechner selbst nachsehen kann.

8. Der feste Händedruck

Diesen Tipp habe ich Ihnen bereits in meinem Artikel über gezieltes Netzwerken beschrieben. Ein fester Händedruck zeugt von einer starken Persönlichkeit. Haben Sie keine Angst Ihrem Gegenüber die Hand zu „zerquetschen“, denn meist nehmen wir den Händedruck als stärker wahr, als unser Gesprächspartner. Vergessen Sie nicht Ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen, während Sie Ihm die Hand schütteln. Dies passiert selbstverständlich nicht nur bei der Verabschiedung, sondern auch bei der Vorstellung. Hier gilt die Faustregel: Hand schütteln – Blickkontakt halten – Vor- und Zunamen sagen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen für Ihr nächstes Bewerbungsgespräch einige meiner Tipps mit auf den Weg geben? Was sind Ihre Erfolgsrezepte?

Über die Autorin

Kinga Bartczak
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Kinga Bartczak berät, coacht und schreibt zu Female Empowerment, neuer Arbeitskultur, Organisationsentwicklung systemischen Coaching und Personal Branding.

Zudem ist sie Geschäftsführerin der UnternehmerRebellen GmbH und Herausgeberin des FemalExperts Magazins.

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