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Von Türen in unserem Leben & Happy Birthday, liebe Mental-Health-Kolumne!

Von Türen in unserem Leben & Happy Birthday, liebe Mental-Health-Kolumne!

Nora Hille
Happy Birthday liebe Mental-Health-Kolumne-Artikelbild

Alltagsroutine schätzen oder das Neue wagen, eine unbekannte Tür durchschreiten? Ist das immer eine Entweder-Oder-Frage? Und: Wonach sehnt sich eigentlich unser Gehirn?

Darum geht’s in der aktuellen Kolumne:

Happy Birthday

Heute, am 25. April 2025, wird diese Kolumne drei Jahre alt! Deswegen also: Happy Birthday, liebe Kolumne – und Dankeschön für drei Jahre wunderbare und für mich mental so stärkende Zusammenarbeit mit dem FemalExperts-Redaktionsteam. Danke an dich, liebe Chefredakteurin Kinga Bartczak, für deinen Vorschlag, eure feste Mental-Health-Kolumnistin zu werden. Da öffnete sich völlig unerwartet eine neue Tür auf meinem Lebensweg.

Kolumnen-Geburtstag! Was für ein schönes Ereignis, das mich übrigens auf das aktuelle Thema gebracht hat. Das mit den ominösen Türen meine ich. Hat natürlich schon länger in meinem Hinterkopf herumgeistert … Aber dazu später mehr. Erstmal ein bisschen Theorie, dann kommt die Philosophie. Und zwar Noras kleine Türen-Philosophie.

Alltagsstrukturen: Positive Effekte

Ein fester Tagesablauf mit:

  • Sozialkontakten,
  • beruflichen oder ehrenamtlichen Aufgaben,
  • festen Hobbys,
  • regelmäßigen Mahl- und Schlafenszeiten,
  • einem Morgen- und/oder Abendritual

kann entscheidend zu unserer körperlichen und mentalen Gesundheit beitragen. Dies geschieht, indem die Tagesstruktur uns ein Gefühl von Kontrolle und Vorhersehbarkeit vermittelt, was Stress und Ängste reduziert.

Für Menschen in seelischen Krisen, mit psychischen Erkrankungen oder verschiedenen neurodiverigenten Konditionen (z.B. Trauerprozesse, Depression, Autismus-Spektrum etc.) kann eine feste Alltagsstruktur ein wesentlicher Anker sein. Durch sie lässt sich Halt im Vertrauten finden.

Tipp: Hilfreiche Hinweise zum Entwickeln einer mental stärkenden Alltagsstruktur finden sich im Artikel "Präventivmaßnahmen gegen Depression: Ein strukturierter Tagesablauf"1

Strukturhunger: Ein Begriff des Psychiaters Eric Berne

Der kanadisch-US-amerikanische Psychiater Eric Berne (1910-1970), Begründer der Transaktionsanalyse, prägte den Begriff “Strukturhunger” als ein menschliches Bedürfnis. Ihm zufolge existieren in uns drei dieser Antreiber beziehungsweise “Hungerarten”, welche er – analog zu den körperlichen Grundbedürfnissen – als psycholgische Grundbedürfnisse bezeichnet. Er nennt sie Hunger nach Stimulus, Hunger nach Anerkennung und Hunger nach Struktur.

In seinen Schriften heißt es zum Hunger nach Struktur:

“Ein immerwährendes Problem des Menschen besteht in der Frage, wie er seine Tageszeit strukturieren soll. In diesem existenziellen Sinn besteht die Funktion allen gesellschaftlichen Lebens darin, sich bei der Bewältigung dieses Projekts gegenseitig Beistand zu leisten.”2

“Überdies fällt es den Menschen schwer, sich mit einer Zeitspanne konfrontiert zu sehen, die nicht mit einem spezifischen Programm ausgefüllt ist – d. h. mit leerer, unstrukturierter Zeit; das gilt vor allem dann, wenn diese Zeitspanne länger andauert.”3

Alltagsstrukturen: Negative Effekte

Eine zu rigide Tagestruktur kann sich aber auch negativ auf unsere mentale Gesundheit auswirken. Sind die selbst aufgestellten Vorgaben unflexibel, streng oder zu anspruchsvoll, kann dies zu Gefühlen der Hilflosigkeit und massiver Überforderung führen. Sogar Angstzustände können sich entwickeln.

Es gilt also, das rechte Maß zu finden und eine einmal entwickelte Struktur als Orientierungshilfe zu nutzen, bei der wir für flexible Abweichungen und neue Erfahrungen offen bleiben.

Unser Gehirn profitiert von neuen Erfahrungen

Unser Gehirn mag Routinen und Rituale, denn sie ermöglichen es ihm, im Autopilot-Modus Energie zu sparen. Dabei wird ein bewährtes dreischrittiges Muster abgerufen, bestehend aus:

  1. Auslösereiz
  2. Routinehandlung
  3. Belohnung

Experten schätzen, dass 30 bis 50 Prozent unserer täglichen Abläufe zu diesen kognitiv überwiegend passiven Wiederholungshandlungen zählen.

Genauso sehr mag unser Gehirn aber neue Erfahrungen. Damit befriedigen wir Eric Berne zufolge unseren Hunger nach Stimulus.

Außerdem kommt hier das Phänomen der Neuroplastizität zum Tragen: Unser Gehirn verändert sich durch verschiedene Reize und unterschiedliche Anforderungen. Neue Erfahrungen können unser Gehirn so beeinflussen, dass neue Verbindungen (Synapsen) zwischen Nervenzellen wachsen. Durch die sich verändernde Hirnstruktur kann sich die Funktion des Gehirns verbessern. Unsere Anpassungsfähigkeit an Situationen nimm zu, kognitive Leistung lässt sich (wieder) steigern.

Neuroplastizität und mentale Gesundheit stehen in einem engen Zusammenhang

Wenn ich meinem Geist neue, interessante Erfahrungen biete, vom Gewohnten abweiche, mein Knowhow erweitere, dann ist das echtes “Futter fürs Gehirn”. Dazu passt die Metapher der neuen Türen, auf die ich gleich zu sprechen kommen werde.

Psychotherapie wirkt ebenfalls über Neuroplastizität, denn Stresssymptome lassen sich lindern und Gehirnaktivität verbessern. Neue und gesunde Muster können trainiert werden und alte schädliche mit der Zeit überschreiben.

So verändert sich unser Gehirn lebenslang durch jede neue Erfahrung – unsere Persönlichkeit entwickelt sich, wir lernen, unsere Verhaltensweisen zu erweitern und können die Richtung mitbestimmen.

Noras kleine Türen-Philosophie

Auf unserem Lebensweg kommen wir immer wieder an neuen Türen vorbei. Meist sind sie verschlossen. Manche machen uns von außen Angst, manche sehen unfassbar spannend aus. Wir treten heran.

Was passiert jetzt?

Lugen wir nur durchs Schlüsselloch?

Stoßen wir die Tür neugierig auf?

Wagen wir ein paar Schritte hinein?

Neue Türen sind neue Chancen. Hinter ihnen kann sich ALLES verbergen:

  • ein wunderbarer, noch unbekannter Mensch.
  • Die Verwirklichung eines kleinen oder großen Traumes.
  • Ein spannendes Projekt.
  • Ein neuer Job.
  • Der Umzug in eine andere Stadt.
  • Ein Ehrenamt oder Hobby.
  • Etwas völlig Unerwartetes, das andere uns anbieten.

Hinter den Türen liegen genau diese neuen und spannenden Erfahrungen, welche die Neuroplastizität unseres Gehirns fördern. Mögliche gute Erfahrungen, mit denen wir unsere mentale Gesundheit stärken. Auf die wir nicht verzichten sollten, weil wir befürchten, dann von unserer Alltagsroutine abzukommen.

“Ich fühle mich sehr abenteuerlustig. Es gibt noch so viele Türen, die zu öffnen sind, und ich habe keine Angst, dahinter zu schauen.” – Elizabeth Taylor

Meine Türen

Nach meiner Verrentung aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 2016 wird mein Leben zunächst sehr eng, beschränkt auf den privaten Bereich. Ich gehe in den sozialen Rückzug. Neue Türen sind nirgends zu sehen, denn ich trage ja Scheuklappen, bin gar nicht offen für Neues. Muss zuerst wieder zu mir selbst finden nach der schmerzlichen Erfahrung, in unserer Leistungsgesellschaft im ersten Arbeitsmarkt nicht mehr zu funktionieren.

Doch ab 2019 geschieht so viel, plötzlich öffnen sich diese neuen Türen:

  • Ich nehme an einem Online-Zeichenkurs teil und finde zwei wunderbare Freundinnen.
  • Dann die zufällige Begegnung mit der Mutter eines psychisch erkrankten Sohnes. Nach 20 Jahren der Geheimhaltung meiner bipolaren Erkrankung und posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) springe ich über meinen Schatten, berichte ihr von mir. Sehe, wie meine Geschichte einen Lichtstrahl der Hoffnung in ihre verzweifelte Seele wirft.
  • Es dauert zwei Wochen, in denen ich in mich gehe. Erkenne meine Gabe, andere Menschen mit meiner Geschichte so sehr zu ermutigen. Dann fälle ich den Entschluss für mein erstes Buch. Und für einen offenen Umgang mit meiner psychischen Erkrankung.
  • Während des Schreibprozesses beginne ich, aktuelle Veröffentlichungen zu sammeln, um später leichter einen Verlag zu finden. Überwinde dabei Selbstzweifel und Ängste, indem ich am Schreibwettbewerben teilnehme.
  • Online vernetze ich mich während der Corona-Zeit ganz vorsichtig und schrittweise mit anderen Schreibenden. Nehme erstmals an einem dreistündigen Online-Schreibworkshop teil, etwas, dass ich mir zuvor gar nicht mehr zugetraut hatte.
  • Über diese Schreibszene lerne ich wenig später eine wunderbare Frau kennen. Zunächst tauschen wir uns über das Schreiben aus, dann kommen Videotelefonate dazu. Mittlerweile sind Katjuscha und ich enge Freundinnen und Lieblings-Schreib-Buddys. Um nichts in der Welt möchte ich sie in meinem Leben missen. Gemeinsam haben wir die Kolumne zur Wahlfamilie geschrieben.

Und es geht weiter mit den Türen, die wie aus dem Nichts erscheinen: Denn wenig später stolpere ich virtuell über einen Artikel des FemalExpert-Magazins, verfasst von Kinga Bartczak, über das Imposter-Syndrom. Bin hin und weg. Schreibe ihr eine E-Mail und schlage einen Gastbeitrag zur mentalen Gesundheit vor. Am 25. April 2022. erscheint hier bei FemalExperts meine erste Veröffentlichung: “Mental Health: Individuelle und gesellschaftliche Herausforderung”.

Mental Health Individuelle und gesellschaftliche Herausforderung-Titelbild

Ich bin an diesem Tag so aufgeregt und unsicher, empfinde so viel Stress. Wie soll ich jemals die Veröffentlichung meines Buches überstehen, wenn ein einzelner Artikel mich schon so an meine Grenzen und darüber hinaus bringt? Die ersten beiden Artikel lasse ich noch von einer guten Bekannten, psychologisch geschult als systemischer Coach, gegenlesen. Doch mein Selbstvertrauen in meine eigene Expertise und journalistische Recherchefähigkeit wächst. Ich merke, dass ich immer noch über all mein berufliches Know-how aus Kommunikation und PR verfüge, nur die Belastbarkeit geht oft gegen Null.

Dann kommt Kinga Bartczak auf mich zu mit ihrem Vorschlag, bei FemalExperts feste Kolumnistin für Mental Health zu werden. Was für eine spannende neue Tür! Ich freue mich riesig. Aber da ist auch jede Menge Unsicherheit. Schaffe ich das? Aber Kinga versichert mir: “Eine Kolumnistin darf jederzeit Urlaub nehmen”. Meine Themen suche ich mir alleine aus, die Veröffentlichungstermine sprechen wir langfristig ab, so dass ich mit meinem inneren Stress besser umzugehen lerne. Mit der zunehmenden Anzahl der Artikel in der Kolumne wachsen mein Selbstvertrauen und meine Selbstwirksamkeit. Es macht riesig Spaß!

Dann entdecke ich mit Palomaa Publishing meinen Wunschverlag. Eine Tür, an die ich hartnäckig immer wieder klopfe, bis sie sich endlich öffnet: Im Herbst 2023 erscheint dort mein ermutigendes erzählendes Sachbuch: “Wenn Licht die Finsternis besiegt. Mit bipolarer Erkrankung Leben, Familie und Partnerschaft positiv gestalten”.

Siehe auch
Urlaubsfrust und mentale Gesundheit-Artikelbild

Aber es ist noch so viel mehr passiert, da waren weitere Türen, durch die ich geschritten bin:

  • Ich habe einen Instagram Account gestartet zu den Themen: Schreiben/Literatur, mentale Gesundheit, Recovery, Aufklärung über PTBS und bipolare Erkrankung mit mittlerweile 1.400 Followern.
  • Schon eine ganze Weile bin ich aktives Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für bipolare Störungen e.v, engagiere mich in der Redaktion der Mitgliederzeitung und der Antistigmakampagne.
  • Trete in das Autor:innenzentrum Hannover e.V. ein, nehme regelmäßig an Fortbildungen teil.
  • Singe seit einem Jahr wieder im Chor.
  • Werde Mitglied im Verein Hab Mut, zeig Gesicht e.V.
  • Auch mit dem Discofox-Tanzen hat sich für mich Anfang 2024 eine wundervolle neue Tür geöffnet für ein halbes Jahr, die nun leider aus körperlichen Gründen verschlossen ist. Aber ich hoffe so sehr, dass ich sie nach meiner Genesung wieder aufstoßen werde. Denn Tanzen mit meinem Mann ist einfach wunderbar! Es hat nur 24 Jahre gedauert, bis mir das aufgefallen ist …

Natürlich begegnen mir wie jedem Menschen zwischendurch Türen, die mich neugierig machen, aber nicht das Richtige für mich sind: Mir wird angeboten, das Host-Team für einen Podcast zu erweitern – total spannend, aber nicht mein Ding. Ein paar Wochen lang bin ich im Admin-Team einer Online-Selbsthilfegruppe auf Facebook. Ständig halte ich das Handy in der Hand. Als meine Tochter einmal dringend etwas von mir will, sage ich immer nur “gleich, gleich”, vertröste sie, blicke sie nichtmals an. Zum Glück erkenne ich durch diese Situation meine innere Zerrissenheit und falsch gesetzte Priorität. Ich verabschiede mich von der Aufgabe.

Ja, und dann, im Mai 2024, klopfe ich wieder an eine besondere Tür, indem ich Kontakt mit dem Zaradiso Verlag aufnehme. Was dann passiert in den nächsten zehn Monaten ist magisch: Gemeinsam entwickeln wir die Idee für ein Kinderbuch mit ermutigenden Kurzgeschichten zu mentalen Gesundheit. 160 Grundschulkinder sind am Entstehungsprozess beteiligt. Ich lese ihnen aus dem Manuskript vor, hole mir Textfeedback, kläre Verständnisfragen. Die Kinder sprechen mutig über eigene Probleme und seelische Nöte. Im März 2025 erblickt das Buch das Licht der Welt. Mehr dazu im FemaleExperts-Artikel “Ein Herzensprojekt für die nächste Generation: Ein Kinderbuch über Mut, Gefühle und Unterstützung” von Kinga Bartczak.

Kinderbuch-Wenn unsere Seele Hilfe braucht-Artikelbild

Bei den symbolischen neuen Türen in unserem Leben geht es nicht um das Sammeln von Erfolgen, auch wenn sich daraus Erfolge ergeben können (vgl. Eric Berne, “Hunger nach Anerkennung”). Es geht um neue Erfahrungen, um Mut und Chancen. Und manchmal sind diese Türen auf den ersten Blick kein bisschen verlockend, können für uns und unsere mentale Gesundheit aber von immenser Bedeutung sein. Das zeigt die nachfolgende Episode.

Denn da ist noch eine Tür. Groß. Dunkel. Mächtig. Ich kenne sie so genau. Sie jagt mir solche Angst ein.

Doch ich sammle all meinen Mut und entscheide mich für eine Traumatherapie, die im Januar 2025 beginnt. Hinter dieser Tür liegt meine schmerzliche Vergangenheit, all das Grauen. Aber auch eine empathische und professionelle Begleitung. Gemeinsam gehen wir in den tiefsten Schmerz. Es tut so weh. Doch ich arbeite an meiner Befreiung. Ende Februar lege ich die Bürde des permanenten Traumastresses ab. Es ist nicht alles auf einmal leicht, aber da ist so viel mehr Lebensqualität.

Die eingangs erwähnten Scheuklappen habe ich schon lange abgelegt. Mittlerweile sehe ich auf meinem Weg links und rechts immer wieder Türen. Manchmal spähe ich durchs Schlüsselloch, an einigen gehe ich bewusst vorbei, andere öffne ich gespannt. Manchmal muss ich erst tief durchatmen, mir einen Ruck geben, bevor ich es wage, die Klinke hinunterzudrücken. Meine Alltagsroutine gibt mir den Halt, mich immer wieder auf Neues einzulassen.

Mein Leben ist durch all diese Erfahrungen so viel reicher geworden, gerade auch um wunderbare Menschen. Nachdem ich erstmal den Blick für neue Türen gelernt habe und erleben durfte, was es bedeutet, sie zu durchschreiten, bin ich viel mutiger geworden. Verlasse immer wieder meine Komfortzone, schenke meinem Gehirn damit neues Futter. Mein zuvor durch die Verrentung so eng gewordenes Leben erscheint mir wieder weit. Voller Möglichkeiten, trotz meiner persönlichen Einschränkungen durch meine psychische Erkrankung.

Deine Türen

Jetzt bin ich sehr neugierig, wie es dir mit dieser Kolumne bis hierher ergangen ist. Bestimmt sind dir beim Lesen Begegnungen oder Situationen durch den Kopf geschossen, die symbolisch für neue Türen in deinem Leben stehen. Die du bereits durchschritten hast oder vor denen du noch zögerst.

“Tür heißt immer Übergang […] Eine sich öffnende Tür wird uns mit Erwartung erfüllen wie Kinder an der Tür zum Weihnachtszimmer. Manchmal meinen wir draußen vor der Tür alles Wilde und Seltsame zu ahnen und alles, was uns lockt und uns verwandeln kann. Alle Hoffnungen sind erlaubt.”

Fritz Langensiepen: “Die Tür – ein Sinnbild des Lebens”

Ermutigung für dich

Sei mutig! Trau dich, durch Schlüssellöcher zu schauen, die Türen zu öffnen. Waage ein paar Schritte hinein in diese neuen Räume. Du darfst dich ausprobieren. Wenn das, was hinter einer neuen Tür liegt, nicht zu dir passt, kannst du dich jederzeit wieder dagegen entscheiden. Du bist nicht von anderen abhängig, musst es niemandem Recht machen. Denn du darfst Dich jederzeit umentscheiden. Kannst offen und wertschätzend deine Entscheidung kommunizieren.

Was alleine zählt: Es ist dein Leben. Das du selbst gestalten kannst.

Und genau dabei wünsche ich dir viel Freude. Denn wenn wir (wieder) zu den Akteuren unseres Lebens werden, wachsen und gedeihen auch unsere mentale Gesundheit und Lebensfreude.

Hinter einer neuen Tür wartet manchmal nicht weniger als ein Wunder.

Von Herzen alles Liebe
Nora


  1. Hôpitaux Robert Schuman (Hrg): “Präventivmaßnahmen gegen Depression: Ein strukturierter Tagesablauf”, In: De ma Santé, Quelle: https://acteurdemasante.lu/de/psychische-gesundheit/praeventivmassnahmen-gegen-depression-ein-strukturierter-tagesablauf/ (Zugriff: 29. April 2025). ↩︎
  2. Eric Berne: Spiele der Erwachsenen (2012), S. 20. ↩︎
  3. Eric Berne: Struktur und Dynamik von Organisationen und Gruppen (1979), S. 235. ↩︎

Über die Autorin

Nora Hille
+ Beiträge

Nora Hille, Jahrgang 1975, verheiratet, zwei Kinder. Studium Geschichte, Literatur- und Medienwissenschaften. 12 Jahre Arbeit im Bereich Kommunikation/PR. Aus gesundheitlichen Gründen verrentet. Im August 2023 ist ihr Mutmachbuch „Wenn Licht die Finsternis besiegt. Mit bipolarer Erkrankung Leben, Familie und Partnerschaft positiv gestalten.” bei Palomaa Publishing erschienen.
Als Betroffene und Erfahrungsexpertin schreibt Nora Hille Artikel zu den Themen mentale Gesundheit und psychische Erkrankungen. Außerdem verfasst sie literarische Essays, Gedichte (sehr gerne Haikus) und Kurzprosa. Beim FemalExperts Magazin erscheint regelmäßig ihre Mental Health-Kolumne. Ihre Kolumne „Noras Nachtgedanken“ veröffentlicht sie beim Online-Magazin viaMag – Das Magazin für eine neue Trauerkultur. Anti-Stigma-Arbeit liegt Nora Hille am Herzen: Sie engagiert sich als Mutmacherin bei Mutmachleute e.V. und setzt sich mit ihren Anti-Stigma-Texten gegen die Stigmatisierung (Ausgrenzung) psychisch kranker Menschen in unserer Gesellschaft für mehr Miteinander, Toleranz und Gleichberechtigung ein. Nora Hille ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS).

Auf Instagram zu finden unter: @norahille_autorin

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