Manchmal entfaltet sich die Kraft der Liebe wie ein Zauber, der die Zeit selbst beeinflusst – Momente einfriert, sie rasend beschleunigt oder sie in eine schier endlose Weite dehnt, in der selbst die kleinsten Gesten zu monumentalen Erinnerungen werden. Der Film We Live in Time, inszeniert von John Crowley und geschrieben von Nick Payne, fängt genau diese Kraft ein und webt daraus ein zutiefst bewegendes Romantik-Drama, das weit über eine klassische Liebesgeschichte hinausgeht.
Eine Liebesgeschichte, die unter die Haut geht
Im Mittelpunkt des Films stehen Almut, gespielt von Florence Pugh, und Tobias, verkörpert von Andrew Garfield. Ihre Geschichte beginnt mit einer zufälligen Begegnung – ein buchstäblicher Zusammenprall zweier Leben. Was folgt, ist eine Reise durch die Zeit, die von den Höhen und Tiefen der Liebe, der Elternschaft und der unvermeidlichen Konfrontation mit Trauer geprägt ist. Die Geschichte ist dabei alles andere als linear: Drei verschiedene Zeitabschnitte – ein Jahrzehnt, sechs Monate und ein einziger spektakulärer Tag – greifen ineinander und erzeugen ein einzigartiges filmisches Erlebnis.
„Mich hat die Idee gereizt, die Zeit filmisch zu nutzen, um auszudrücken, wie es sich wirklich anfühlt, in einer Beziehung zu sein“, sagt Regisseur John Crowley.
Genau dieser Ansatz macht den Film so unvergleichlich. Die narrative Struktur verschmilzt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem emotionalen Kaleidoskop, das das Publikum direkt ins Herz trifft.
Zwei Schauspielgrößen, eine Chemie
Die Darbietungen von Pugh und Garfield sind das emotionale Herz des Films. Ihre Chemie auf der Leinwand ist fühlbar, ihre Performances von unglaublicher Tiefe und Authentizität. Garfield beschreibt Tobias als einen zurückhaltenden, aber leidenschaftlichen Charakter, der durch Almuts wilde, unberechenbare Persönlichkeit herausgefordert wird. „Tobias wird durch Almut in das anarchische Chaos der Liebe geschleudert. Sie fordert ihn heraus, alles zu riskieren, und sobald er dieses Risiko eingeht, wird ihm klar, dass er zur vollen Möglichkeit des Lebens eingeladen ist.“
Pugh wiederum bringt eine lebendige und vielschichtige Darstellung der unabhängigen und entschlossenen Almut auf die Leinwand. Ihre Darstellung zeigt eine Frau, die trotz tragischer Umstände immer wieder Freude, Humor und Widerstandskraft findet. Besonders beeindruckend ist eine Szene, in der Almut ihren Kopf rasieren lässt – ein Moment von roher, bewegender Schönheit, den Pugh tatsächlich vor der Kamera live umsetzte.
Die Kunst der Inszenierung
Neben den Hauptdarstellern trägt auch das gesamte kreative Team dazu bei, We Live in Time zu einem Meisterwerk zu machen. Stuart Bentley, der Kameramann, schafft einen Look, der warm, intim und echt ist. Der Film zeigt ein London, das nicht von Glanz und Glamour, sondern von authentischem Alltag geprägt ist. Dieses Setting unterstreicht die Bodenständigkeit der Geschichte und hebt sie gleichzeitig auf eine universelle Ebene.
Die Musik von Bryce Dessner, Mitglied der Band The National, verleiht dem Film eine zusätzliche emotionale Dimension. Mit seinen subtilen, melodischen Kompositionen gelingt es Dessner, die Komplexität der Gefühle von Almut und Tobias perfekt einzufangen.
Eine universelle Botschaft
Am Ende ist We Live in Time mehr als nur ein Film über eine Liebesgeschichte. Es ist eine Ode an das Leben selbst – an seine Vergänglichkeit und seine unendlichen Möglichkeiten. Es ist ein Film, der dazu anregt, jeden Moment zu schätzen und die Liebe in all ihren Facetten zu umarmen. Garfield fasst es treffend zusammen: „Was zwischen Almut und Tobias passiert, befasst sich mit Fragen, die wir uns alle stellen: Wie machen wir diese Sache namens Leben? Wie lieben wir frei? Wie geben wir uns den Raum zu wachsen?“
Fazit
We Live in Time ist ein Film, der das Herz berührt und den Geist bewegt. Mit herausragenden Schauspielern, einer innovativen Erzählweise und einer universellen Botschaft ist er ein Muss für jeden, der das Kino als Ort für große Gefühle und tiefgehende Geschichten schätzt. Ein Film, der uns daran erinnert, dass die Zeit zwar begrenzt ist, die Liebe jedoch ewig währen kann.
Kinostart: Januar 2025
Hier geht es zum Trailer:
Über die Autorin
Kinga Bartczak berät, coacht und schreibt zu Female Empowerment, neuer Arbeitskultur, Organisationsentwicklung systemischen Coaching und Personal Branding.
Zudem ist sie Geschäftsführerin der UnternehmerRebellen GmbH und Herausgeberin des FemalExperts Magazins.
- Kinga Bartczakhttps://femalexperts.com/author/kinga-bartczak/3. Dezember 2024
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